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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 290  15 March 2017
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Lot 3001

Estimate: 30 000 EUR
Price realized: 90 000 EUR
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DIE MÜNZEN DES HERZOGS WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-HARBURG (1603-1642)
Die Münzstätte Harburg

Löser zu 1 1/2 Reichstalern o. J. (1618/1619), Harburg. Münzmeister Thomas Timpfe. Ohne Wertpunze; 44,76 g. WILHELMUS • D : G : DUX • BRUNSWICEN : ET • LUNÆBURGENSIS • (Münzmeisterzeichen des Thomas Timpfe: (DOPPELTER ZAINHAKEN), darunter Y) Geharnischtes Hüftbild r. mit umgelegter Feldbinde, in der Rechten Kommandostab, r. Tisch, darauf Prunkhelm// DOMINUS - PROVIDEBIT Dreifach behelmtes, sechsfeldiges Wappen. Bahrf. 5; Dav. 248; Duve -; Preussag Collection (Auktion London Coin Galleries/Künker 1) -; Welter Nachtrag 721 B.
Von allergrößter Seltenheit. Prachtexemplar mit feiner Tönung. Vorzüglich

Exemplar der Auktion Gießener Münzhandlung 10, Frankfurt 1977, Nr. 313 a.
Rudolf Meier schrieb zu diesem sensationellen Stück folgenden Artikel. Dieser wie die im folgenden Text bei weiteren Stücken zu lesenden Artikel ist auf der Website des Harburger Briefmarkensammler-Vereins unter www.harburger-bsv.de zu finden.
In den Jahren 1618/1619 wurden für „191 Mark, 6 Loth" (fast 45 kg) geringhaltige „kleine Sorten" wie Doppelschillinge, Groschen und Sechslinge geprägt, dazu 1618: 2.936,5 Taler und 1619: 4.440 Taler. Das waren rund 215 kg Reichstaler in ganzen, ½ und ¼ vermelden die Urkunden; vermutlich waren es mehr. Davon wurden alle bis auf zwei ¼-Taler ohne Jahr (Privatbesitz und Deutsche Bank) im Zuge der laufenden Verschlechterung des Geldes eingeschmolzen und zu geringhaltigen Kleinmünzen umgeprägt. Aus diesem Grunde sind Harburger „Grobe Sorten" vor 1622 heute wirklich selten. Der Harburger Münzmeister Simon Timpfe - der in Stade ebenfalls eine Münzstätte besaß - war inzwischen alt und krank, der beschwerliche Weg nach Harburg war ihm zu viel, so übergab er 1619 seinem Sohn Thomas das Geschäft. Zum Antritt und als Beweis seines Könnens musste dieser dem Herzog und seinen Kanzlern ein Geschenk in Form einer Münzprägung von besonderer Vollkommenheit präsentieren. Er ließ prachtvolle Stempel in der Größe breiter Taler schneiden, mit geharnischtem Hüftbild des Herzogs, seinem Kommandostab und gediegenem Prunkhelm. Von diesen sind noch fünf Exemplare erhalten. Von zweien im Gewicht eines 1½- fachen Talers befindet sich einer in der Slg. des Museums in Braunschweig, der andere aus der 10. Auktion Gorny ist in Privatbesitz [das vorliegende Exemplar]. Von den drei Exemplaren im einfachen Gewicht besitzt eins die Deutsche Bank. Zwei kamen in Auktionen vor: Pauli (1928) ging an Cahn (1933); Roeper (1938) wurde für 335,- Mark an den Münzhändler Peus verkauft, der Verbleib ist unbekannt.

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