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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 290  15 March 2017
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Lot 3042

Estimate: 100 EUR
Price realized: 340 EUR
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DIE MÜNZEN DES HERZOGS WILHELM VON BRAUNSCHWEIG-HARBURG (1603-1642)
Die Münzstätte Harburg

1/16 Taler (Doppelschilling) 1621, Harburg, mit Titel Ferdinands II. 1,60 g. Münzmeister Thomas Timpfe. Bahrf. -; Welter 739.
R Sehr schön

Exemplar der Auktion Westfälische Auktionsgesellschaft 17, Dortmund 2001, Nr. 834.
Zum letzten Harburger Doppelschilling von 1621 schrieb Rudolf Meier:
1893 schreibt „Max Bahrfeldt" „Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande": „Doppelschillinge vom Jahre 1621 sind uns bis jetzt nicht bekannt geworden..."... „Herzog Wilhelm zur Harburg Dubbelschilling, so anno 1621 gemünzt, gehen 151 Stück auf Mark lötig..." (= Gewichtsmark aus rund 234g Feinsilber; lötig bedeutet, aus der vorgeschriebenen Legierung! Es ist also das gewogene Gewicht gemeint und nicht das Feingewicht). D.h., es müssen 1621 Doppelschillinge geprägt worden sein wie die Probenzettel ausweisen. Diese sollten nur noch 1,55g wiegen (234:151= 1,55). 1616 waren es immerhin noch 2,52g. Als der Herzog von Cumberland seine Sammlung beschreiben ließ, von „Eduard Fiala: Münzen der Welfischen Lande", wurde der erste Doppelschilling aus dem Jahre 1621 bekannt (Nr. 276; 1,20 g!): WILH . D . G. DVX . B . E . L . Der gekrönte sechsfeldige Wappenschild im durchbrochenen Perlkreis: FERDINA. D. G. R . IM . S . A . 6ZI Im Perlkreis Doppeladler, auf der Brust: Reichsapfel mit Wertzahl „16". Zwischenzeitlich wurden zwei weitere Exemplare gefunden, aus einem unbekannten Niedersächsischen Münzfund: Beschreibung w. v., aber FERDINAN. u. I.S.AV. (statt IM.S.A.), 1,51g, sowie: 17. Versteigerung WAG 9/2001 Nr. 834, 1,24g: Beschreibung wie vor, aber FERDINAN. u. ZI (statt 6ZI). Doppelschillinge wurden 1621 so „schlecht wie möglich" legiert, dass sie gerade noch „unter den Kaufleuten ausgebracht werden konnten". Um noch schlechtere Münzen herauszubringen, hatte man (nicht nur in Harburg) den Einfall, geringhaltige Kleinmünzen für fremde Länder – meist Polen - zu prägen. Also Falschgeld, um es durch Zwischenhändler dort unter die Leute zu bringen. Eine Zeitlang ging alles gut, dann flog die Sache auf und Herzog Wilhelm wurde zusammen mit anderen Fürsten „vor das Kaiserliche Kammergericht in Speyer citiert". Die Sache zog sich mit viel „Korrespondenz" monatelang hin, verlief letztendlich aber im Sande, denn im Süden Deutschlands wütete bereits der 30jährige Krieg und der Kaiser hatte andere Sorgen.

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