Nürnberg
Reichstaler, sogen. Rathaustaler o.J. (um 1720). Stadtansicht von Osten unter strahlendem Dreieck / Nach links sitzende Noris mit Füllhorn und Stab, daneben zwei Stadtschilde, im Hintergrund das Rathaus mit geschlossenen Türen, oben gekrönter Reichsadler mit Zepter und Reichsapfel. Ke. 261, Slg. Erl. 631, Dav. 5664. 29,12 g
selten, feine Patina, am unteren Aversrand sowie im Rand eine
kleine kreuzförmige Sammlerpunze, vorzüglich
G.A. Will berichtet in den Nürnberger Münzbelustigungen 3, 1766, S. 244, dass diese Rathaustaler trotz ihres medaillenartigen Aussehens als Taler zu werten sind, da P.H. Müller vom Magistrat beauftragt worden sei, die Stempel für einen Taler zu schneiden. Dieser Rathaustaler erfreute sich bei dem wohlhabenden Bürgertum großer Beliebtheit und wurde ab 1688 über mehrere Jahre mit diesem Stempelpaar geprägt. Als der Rückseitenstempel nicht mehr brauchbar war, wurde von Daniel S. Dockler der für den vorliegenden Taler benutzte neue Stempel gefertigt, der das Rathaus jetzt mit geschlossenen Türen zeigt. Dies war nach neuesten Untersuchungen von H. Maué jedoch erst um 1720 der Fall. Erworben bei Kricheldorf 1959.