Altdeutsche Münzen und Medaillen
Mecklenburg-Schwerin
Goldmedaille zu 16 1/2 Dukaten o.J., unsigniert. Ehrenpreis des 'Mecklenburgischen Patriotischen Vereins für Ackerbau, Industrie und sittliche Kultur'. Athene sitzt nach links gewandt, stützt sich auf Schild und Speer, im Hintergrund Säule mit Eule / Acht Zeilen Schrift in Kranz. Slg. Gaettens 1689 (Ag). Mit Randgravur: DEM HERRN DOMAENENRATH SIBETH IN GÜSTROW 1839. 47,0 mm, 57,13 g.
GOLD. Felder stärker bearbeitet, sehr schön
Sibeth wurde 1793 in Güstrow als Sohn des Bürgermeisters geboren. Er besuchte die dortige Domschule, danach das Fellenbergsche Institut in Hofwyl in der Schweiz, dann Studium in Göttingen. Er besaß Gut Wisch bei Wismar und den Werder in Güstrow.
Der Mecklenburgische Patriotische Verein, gegründet am 14. Oktober 1817, ging aus der vormaligen Landwirtschaftlichen Gesellschaft hervor. Er befasste sich mit der Veredlung landwirtschaftlicher Produkte und der '82sittlichen Bildung der Arbeiter des Landbaues'. Im Mecklenburgischen Staatskalender von 1834 werden 376 und 14 auswärtige Mitglieder genannt. Der Verein war in 12 Distrikte aufgeteilt, Sibeth leitete als Direktor den Distrikt Güstrow. Er war eine bedeutende Mecklenburger Persönlichkeit, die sich stark in und für die Region engagierte. So erhielt er vom Künstler Georg Friedrich Kersting zu Weihnachten das Bild '82Kinder am offenen Fenster' geschenkt. Unter dem Pseudonym '82Mi' veröffentlichte er 1876 das 'Wörterbuch der mecklenburgisch-vorpommerschen Mundart'. Sibeth starb am 13. März 1880 als Domänenrat in Güstrow.
Die Medaille fehlt im Museum Schwerin.