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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 296  26 Sep 2017
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Lot 2450

Estimate: 3000 EUR
Price realized: 4800 EUR
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MECKLENBURG. MECKLENBURG-STRELITZ, HERZOGTUM, SEIT 1815 GROSSHERZOGTUM. Adolf Friedrich III., 1708-1752. Reichstaler 1717 (geprägt 1718), Lübeck, auf die 200-Jahrfeier der Reformation. Brozatus -; Dav. 2444; Hannemann 46; Kunzel G 576 A/a; Slg. Whiting 207.
RR Sehr attraktives Exemplar mit prachtvoller Patina, vorzüglich +
Aus der Sammlung eines Geschichtsfreundes. - Sander II, 50.
Exemplar der Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 287, Frankfurt/Main 1975, Nr. 806.

Der Stempelschneider und Münzmeister Julius Christian Arensburg gehörte einer profilierten Münzmeisterfamilie an. Er prägte 1691-1693 in Stade und trat 1695 in Stettin die Nachfolge für seinen Bruder an. 1708 setzte er die Mirower Münze wieder in Gang. Als dann das 200jährige Reformationsjubiläum bevorstand, konnte Arensburg seine schon länger vorhandene Idee von goldenen und silbernen Jubelprägungen in die Tat umsetzen. Die Vorderseitenstempel schnitt er wahrscheinlich selbst, die Rückseitenstempel ließ er von Johann Friedrich Hilcken schneiden, der neben der Schweriner Münzstätte auch die Lübecker Münze als Eisenschneider bediente. Arensburg entschied sich für Lübeck als Herstellungsort der Stücke. Ende Dezember 1717, das Fest war längst vorbei, erhielt er vom Herzog einen Protestbrief; seiner Meinung nach hatte Hilcken die Stempel unsauber geschnitten und die Münzen schlecht geprägt. Daher befahl Adolf Friedrich, sieben neue Stempel anfertigen zu lassen. Die neuen Stempel, die erst 1718 entstanden, waren aber auch nicht lange zu gebrauchen; sie versanken beim Prägevorgang, barsten oder zersprangen. Arensburg schob die Schuld dafür dem Stempelschmied zu, gegen den er mit Hilfe des Herzogs finanzielle Ansprüche geltend machte. Nach diesem Fiasko zog sich Arensburg für immer vom Münzgeschäft zurück. Aufgrund der schlechten Qualität der Stempel ist es fraglich, ob sämtliche, von Arensburg veranschlagten 100 Stück je Stempelsorte, überhaupt ausgeprägt wurden, was die Reformationstaler zu den großen Seltenheiten der Mecklenburg-Strelitzer Münzen macht.
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