GRIECHEN
SIZILIEN. SYRAKUS. 2. Republik, 466 - 406 v.Chr. Tetradrachme (17,02g). Mzst. ca 415 - 405 v. Chr. Vs.: Wagenlenker führt ein Viergespannn n. l. und wird von Nike bekränzt. Darunter EY, im Abschnitt Delfin und Barsch. Rs.: ΣΥΡΑ ΚΙΣΙΟΝ, Büste der Arethusa mit hochgestecktem Haar n. l. umgeben von vier Delfinen. Darunter EY. Tudeer 31 (V 11 / R 21); BMC 147 (stgl.). Fischer-Bossert, CAT S.136 Nr.31g (dieses Exemplar).
Ex Sammlung Prof. W.; ex Bank Leu, Liste Sicilia (1962), Nr. 102. "Aus einer Schweizer Privatsammlung".
Die "Zeit der signierenden Stempelschneider", die allgemein als absoluter Höhepunkt der griechischen Münzprägung betrachtet wird, bietet für die griechische Numismatik fast die einzige Gelegenheit antike Künstlerpersönlichkeiten nicht nur anhand ihres Stiles fassen zu können, sondern sie auch beim Namen zu nennen. Jedoch stellt sich schnell heraus, dass dieser Umstand keineswegs zu eindeutigen Zuschreibungen führen muss, denn die Namen der allermeisten Stempelschneider beginnen mit den gleichen Buchstaben, nämlich Eukleidas, Euarchidas, der berühmte Euainetos, ein oder zwei Eumenes (Signaturen EYMENOY und EYMHNOY), ΕΥΘ... und ein Eumeles, der wohl ein verschriebener Eumenes ist. Zumindest einer dieser Künstler signiert nur mit EY. Und so klafft in diesem scheinbar sicheren Gelände eine Lücke, die den Kunsthistoriker zurück auf das unsichere Gebiet der reinen Stilkritik wirft. Tudeer hat in EY eine eigene Künstlerpersönlichkeit gesehen (S.141), dessen vollständigen Namen wir nicht kennen.