MISCELLAN
NEUZEITLICHE NACHAHMUNGEN ANTIKER MÜNZEN. Lucius Verus, 161 - 169 n. Chr. AE "Sesterz" (36,94g). Schule von Giovanni da Cavino (1500 - 1570 n. Chr.) oder Paduaner Werkstatt. Mzst. Rom. Vs.: L VERVS AVG ARM PARTH MAX TR P VIIII, drapierte Panzerbüste mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: COS III, Kaiser in Militärtracht u. mit Stab bekommt von Roma, die auf einem Panzer sitzt u. von einer hinter ihr stehenden Viktoria bekränzt wird, eine Blüte überreicht. Martini, Cavino 1748 ff.
Rotbraune Patina, hohes Relief, gutes ss
Aus der Sammlung eines Münchner Arztes, erworben von den 1960er bis in die späten 1990er Jahre; ex Gorny & Mosch München, Auktion 233, 2015, Los 2933.
Die fantasievolle Darstellung auf der Rs. kombiniert hier die altrömischen Motive der Roma, die auf einem Panzer sitzt, mit einer Blume, die eigentlich das Attribut der Spes ist. Da Blumengeschenke seit der Renaissance gerne auf die Vergänglichkeit anspielen, könnte der Graveur vielleicht auf die Wankelmütigkeit der VICTORIA AVGVSTI und damit auf das Schicksal zeitgenössischer Fürsten anspielen. Allerdings haben Blumen zu dieser Zeit eine vielfältige Symbolik, die sich uns heute kaum noch erschließt (s. dazu zum Beispiel C. Fisher, Blumen der Renaissance - Symbolik und Bedeutung [2011]).