Altdeutsche Münzen und Medaillen
Nürnberg, Stadt. MARKEN und ZEICHEN. Einseitiges, silbernes Medaillon o.J. unsigniert (vermutlich von Benedikt Richter, Wien 1715-1720), auf den berühmten Maler Johann Kupezki. Dessen Brustbild im Mantel nach rechts. Imh. 819.31, Slg. Erl. vgl. 1796 (bronziertes Blei). 89 mm, 117,18 g
sehr seltener Originalguss, vorzüglich
Johann Kupezki stammte aus einer tiefreligiösen Weberfamilie. Die Familie gehörte den Böhmischen Brüdern (protestantisch) an und flüchtete wegen ihres Glaubens in das Königreich Ungarn (heutige Slowakei). In Preßburg wurde Johann Kupezki 1666/67 geboren, wuchs dort auf und erhielt seinen ersten künstlerischen Unterricht. Im Frühjahr 1682 ging er in die Schweiz, um in Luzern Malerei zu studieren. Einige Jahre später studierte er an der Kunstakademie in Wien. Von seinen dortigen Lehrern unterstützt, unternahm Kupezki um 1685 eine Studienreise nach Italien. In Rom arbeitete er 22 Jahre als freischaffender Maler. Um 1708/09 kehrte Kupezki, einer Berufung des Fürsten Adam von Liechtenstein folgend, nach Wien zurück. Durch seine Historienbilder und vor allem durch seine subtilen Porträts wurde er bald zum Günstling Kaiser Josephs I. und Karls VI. Dies rief Neider auf den Plan, wobei Kupezki wegen seines Glaubens am katholischen Hof in Wien leicht angreifbar war. 1723 flüchtete er aus Wien und ließ sich in der protestantischen Reichsstadt Nürnberg nieder. Dort starb er 1740. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen das Porträt Peters des Großen (1711/12) und das des Prinzen Eugen von Savoyen. Aus Auktion A. Hess AG 259, Nr. 485.