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Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 27  27-28 Nov 2017
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Lot 1188

Estimate: 700 EUR
Lot unsold
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Altdeutsche Münzen und Medaillen

Nürnberg, Stadt. MARKEN und ZEICHEN. Einseitige, hochovale Zinnmedaille (PROBE-Abschlag) o.J. (um 1745) von Susanna Preissler. Porträtstudie von Kaiser Franz I. Belorbeertes und drapiertes Brustbild im Harnisch nach rechts, darunter die Signatur "PREISLERN". Slg. Erl. -. 25,4 x 31,6 mm
wohl Unikum, sehr schön-vorzüglich
Susanna Maria wurde am 8. Dezember 1701 geboren als Tochter des Gemmenschneiders Christoph Dorsch und seiner ersten Gattin Dorothea Helena, geb. Mörlin. Ab dem 11. Lebensjahr lernte sie bei dem Direktor der Nürnberger Malschule Johann Daniel Preisler das Zeichnen sowie bei Peter Paul Werner das Wachsbossieren. Am 22. Mai 1720 heiratete sie den Maler Salomon Graff, aus der Ehe gingen 11 Söhne und 2 Töchter hervor, die jedoch alle früh verstarben: "Sie furh bey ihrer mühseeligen Kinderzucht in Ausübung ihrer Kunst ebenso unermüdlich fort, als wie sie in ledigem Stand beflissen gewesen war..." schreibt Johann David Köhler in Band 2, S. 65-72 seiner Münzbelustigungen von 1745, und "...in diesem Kunsteifer störte sie A. 1737. das Absterben ihres geliebten Ehegatten."! Nach seinem Tod heiratete sie 1738 den ältesten Sohn ihres früheren Lehrers, den bekannten Gemmenschneider Johann Justin Preisler. Durch ihn lernte sie ihre Arbeiten mehr nach Gipsabdrücken als nach Kupferstichen zu machen, wodurch diese noch mehr an Ausdruck und Tiefe gewannen. Auf Seite 72 schreibt Köhler "Diesem Ansinnen ist bereits ein Genüge geschehen, indeme unsre Künstlerin, gleich vielen andern, auf beeder Majestäten Retoure von Franckfurt sehnlich gewartet, um ihnen mit Dero wohlgeschnittnen Portraits aufwarten zu können". Es ist also durchaus möglich, dass dieser medaillenförmige Entwurf (signiert in der weiblichen Form "PREISLERN") 1745 nach der Kaiserkrönung Franz I. in Frankfurt als Gemme ausgeführt wurde. Mit einigen (späteren) Medaillen auf Franz I. hat dieser Entwurf durchaus Ähnlichkeiten, z.B. im Faltenwurf, Drapierung etc., vgl. Lanz XIV/65, Nr. 126 etc.

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