Altdeutsche Münzen und Medaillen
Schlesien-Breslau (Neisse), Bistum. Karl Ferdinand von Polen 1625-1655. Dicke, achteckige Talerklippe 1632. Büste nach rechts / Zwei Wappen, darüber Mitra und Krummstab. Fr.u.S. 2655, Dav. 5111 Anm. 25,98 g
sehr selten, Kratzer, Bearbeitungsspuren, leicht poliert, schön-sehr schön/sehr schön
Die letzten beiden Ziffern der Jahreszahl des vorliegenden Stückes sind nicht (eindeutig) zu erkennen. Davenport bezieht sich in seiner Anmerkung zu Nr. 5111 auf eine oktogonale Klippe mit der Jahreszahl 1627, die Hutten-Czapski unter seiner Nr. 1886 aufführt und deren Beschreibung auf unser Stück zutrifft. Davenport vermutet, dass es sich bei der Angabe der Jahreszahl um einen Fehler handelt und Hutten-Czapski die "3" von 1632 irrtümlich für eine "2" und die "2" irrtümlich für eine "7" gehalten hat. Bereits am 20. Dezember 1619 wurde der 6-jährige polnische Prinz Karl Ferdinand zum Koadjutor des Bistums Breslau ernannt. Dies geschah vor allem durch den Einfluß von habsburgischer Seite, um eine polnische Parteiname gegen die schlesischen Stände herbeizuführen, die den Habsburgern als oberste schlesische Landesherrn ständig Schwierigkeiten bereiteten. 1625 wurde die Nachfolge des Wasaprinzen als Bischof gegen den Widerstand des Domkapitels durchgesetzt. Karl Ferdinand hielt sich während seiner gesamten Regierungszeit nur selten in Breslau auf. Mit den beiden Wappen soll auf dieser Schauprägung die Doppelherrschaft der Wasa in Schweden und Polen hervorgehoben werden.