Römisch-Deutsches Reich
Schlick. Stephan und seine Brüder 1505-1526. Guldengroschen o.J. (1519) -Joachimsthal-. Münzmeister Wolf Sturz (ohne Münzmeisterzeichen). Gekrönter und doppelt geschwänzter, böhmischer Löwe nach links sowie Titulatur König Ludwig I. von Böhmen / Der nach halblinks stehende St. Joachim als Pilger mit Wanderstab hält vor sich an Bändern das fünffeldige Schlicker Wappen, zu den Seiten S-I (Sanctus Joachim). Fiala 13, Slg. Doneb. 3747 (var.), Dav. 8138, Schulten 4382. Slg. Bohemia (A. UBS 66/ 2006) 1765 (var.)
winzige Randfehler, minimale Belagreste im Randbereich, sehr schön-vorzüglich
Unter Graf Stephan wurden 1516 in Konradsgrün, am Südhang des Erzgebirges, reiche Silbervorkommen entdeckt, rasch entstand hier eine blühende Bergstadt. 1517 wurde der Ort in Sankt Joachimsthal umbenannt. Im Jahre 1520 wurde Stephan und seinen Brüdern vom böhmischen Landtag das Recht zur Prägung von Silbermünzen verliehen, die auf der einen Seite das Wappenbild des böhmischen Königs (den Löwen) und auf der anderen Seite den heiligen Joachim mit dem Wappen der Grafen Schlick zeigen sollten. Die hier geprägten Guldengroschen erfreuten sich rasch großer Beliebtheit. Ihr Name verkürzte sich rasch zu Taler, der Bezeichnung, mit der das Leitnominal der folgenden vier Jahrhunderte benannt wurde und die noch heute im amerikanischen Dollar und im russischen Rubel fortlebt. Nach nur acht Jahren veranlasste König Ferdinand I. die Einstellung der gräflichen Münzprägung und übernahm Joachimsthal als dritte königliche Münzstätte in Böhmen neben Kuttenberg und Prag.