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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 300  1 Feb 2018
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Lot 137

Estimate: 75 EUR
Price realized: 500 EUR
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KÖNIG FRIEDRICH II., DER GROSSE, 1740-1786. Provinzialprägungen für Preußen. 3-Gröscher 1772 E, Königsberg. 1,52 g. Kluge 237.2; Old. 226.
Selten in dieser Erhaltung. Winz. Schrötlingsfehler, fast Stempelglanz
Dieses Stück ist in der Monographie Hahn/Kernd'l, Friedrich der Grosse im Münzbildnis seiner Zeit, auf S. 120/121, unter Abbildung 57 mit folgender Anmerkung zu finden:
1771 wurde in Königsberg die Prägung von Dreigröschern, die seit 1767 geruht hatte, mit verändertem Typus wieder aufgenommen. Diese neuen Dreigroschenstücke oder Düttchen, in den Münzakten auch »Silbergroschen« genannt, führten im Volksmund den Namen »Fledermaus«, hergeleitet von der Darstellung des fliegenden Adlers auf ihrer Rückseite. Sie waren eine sehr gängige Geldsorte und wurden in Königsberg in ganz bedeutenden Mengen hergestellt; 1772 waren es 2.291.895 Stück. Die Dreigröscher wurden gleichzeitig in Breslau und Berlin geprägt. Da sie in erster Linie für den Zahlungsverkehr in Polen bestimmt waren, legte der Generalmünzdirektor Georg Heinrich Singer großen Wert auf sorgsames Gepräge, das bei den Polen immer sehr viel ausmachte. Singer ordnete an, daß die Stempel nicht bis auf äußerste abgenutzt werden sollten. Jeder mit der Stempelfertigung für Dreigröscher beschäftigte Stempelschneider erhielt jährlich 25 Reichstaler Zulage.
Im Frühjahr 1771 drohte Singer der Königsberger Münzstätte mit unangenehmen Verfügungen, wenn die Düttchen weiter so sorglos geprägt würden. Er ordnete an, ein Stempelschneider habe jeweils Ober- und Unterstempel herzustellen, damit nicht einer die Schuld auf den anderen schieben könne (F. von Schrötter, Acta Borussica, Das Preußische Münzwesen im 18. Jahrhundert, Bd. 4, Berlin 1913, S. 44).
Die Porträtpatrizen kamen damals aus Berlin, gefertigt sehr wahrscheinlich von dem Medailleur Daniel Friedrich Loos, der seit 1768 in Berlin tätig war.
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