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Paul-Francis Jacquier Numismatique Antique
Auction 45  14 Sep 2018
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Lot 1817

Starting price: 1000 EUR
Price realized: 3600 EUR
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MAXIMIANUS HERCULIUS, 286-305 und 307-310. Münzstätte Alexandria. Reduziertes Tetradrachmon od. Didrachmon (?), ca. Herbst 298. MAXIMI–ANVS AVG. Kopf mit Lorbeerkranz rechts. Rv/ IC–IC. Isis-Tyche mit Adler auf der ausgestreckten Rechten und Zepter n. links stehend. Dattari –. Milne –. Geissen –. Emmett –. Staffieri, op. cit., Fig. 10 (dieses Ex.) 5,46 g.

Erworben im März 2003.

Dieses kleinere Nominal mit der Reverslegende ICIC und dem Bild der stehenden Isis kommt selten vor (vgl. Tkalec & Rauch AG, Auktion 25.-26. April 1989 (Zürich), Nr. 437 sowie für Diocletian vgl. Lanz, Auktion 46 (28. November 1988), Nr. 654, Tkalec AG, Auktion 23. Oktober 1992 (Zürich), Nr. 434 und NAC Auktion 92 (24. Mai 2016), Nr. 2428. Diese halb römisch, halb griechischen Prägungen, deren Portraitstil offensichtlich eher nach Siscia als nach Alexandria verweist, sind mit der diocletianischen Münzreform in Verbindung zu bringen - als "eine Art Kompromiss zwischen der alexandrinischen Billonprägung und der Reichsprägung" (J. Vogt, Die Alexandrinischen Münzen, Bd. I, Stuttgart 1924, S. 227).

Stil und Machart dieser Münzen zeigen klar, dass sie nach der Einstellung der regulären Tetradrachmenprägung und der Umstellung der Münzstätte Alexandria auf Prägung des Nummus (Follis) entstanden sind. Ob die Münzen – oder zumindest die Stempel – in Siscia für Alexandria hergestellt wurden, lässt sich nicht klären. Sicher ist aber, dass zumindest die Graveure aus Siscia oder Rom stammten. Ob die Münzen vor oder nach der Revolte des Domitius Domitianus geprägt wurden, war lange nicht eindeutig geklärt. G. M. Staffieri, "Testimonianze sulla fine della monetazione autonoma alessandrina (296-298 d.C)", Proceedings of the XIII International Numismatic Congress (Madrid, 2005), 937-946, hat gezeigt dass diese Münzen gleich nach der Beseitigung von Domitius Domitianus entstanden sind. Staffieri nennt diese seltene Serie als "non emessa", also eine Art Voremission (Juni-Oktober 298), die dann abgebrochen wurde. Diese beiden extrem seltenen Bilinguen sind wohl parallel zu den wenigen bisher bekannten griechischen Prägungen enstanden.
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