RÖMISCHE KAISERZEIT. Tetricus I., 271 - 274 n. Chr. Aureus (4,32g). 272 n.Chr. Mzst. unsicher. Vs.: IMP C TETRICVS PF AVG, Panzerbüste mit Lorbeerkranz n.r. Rs.: PM TR P II COS PP, Kaiser steht mit Zepter und Zweig n.l. Calicó III, 3888; RIC 5E; C. 128. Gold. RR! Rs. l. am Rand geglättet, vz Stempelgleich mit Schulten 27a. Tetricus I. war von 271 bis 274 n.Chr. der letzte Kaiser des gallischen Sonderreichs, der von den Soldaten in Abwesenheit zum Kaiser gewählt wurde. Seine Herrschaft wurde in Gallien und Britannien anerkannt, nicht aber in Spanien. Tetricus I. wählte Augusta Treverorum (Trier) als Hauptstadt und setzte dort im Frühjahr/Frühsommer 273 n.Chr. seinen Sohn Tetricus II. zum Caesar ein. Tetricus I. und Tetricus II. zogen gegen den legitimen Kaiser Aurelian zu Felde, der 273 n.Chr. auf dem Vormarsch nach Gallien war. In der Entscheidungsschlacht in der Nähe von Châlons-en-Champagne schlug Aurelian das Heer von Tetricus I. und II. und besiegelte damit das Ende des gallischen Sonderreichs. Der Begriff 'Gallisches Sonderreich' ist eine moderne Bezeichnung für das Sonderreich, das zwischen 260 und 274 n.Chr. auf dem Gebiet der römischen Provinzen von Niedergermanien, Obergermanien, Rätien, Gallien, Britannien und Hispanien bestand.