MINDEN, Reichsmünzstätte.
Heinrich III., 1039 - 1056. Pfennig o.J., wohl Minden. + [HEINRICVS REX], gekrönter bärtiger Kopf nach links in Perlkreis / [+ MI]NTE.O[NA], Kreuz mit Kugeln in den Winkeln im Perlkreis. Stange 11. Kluge 117. Dannenb. 726. 1,54 g.
Gutes Portrait. Leicht irisierende Tönung, Prägeschwäche im Randbereich,
leicht dezentriert, knapp vorzüglich
Die Zuweisung nach Minden ist keinesfalls gesichert. Insbesondere die Umschrift MINTEONA ist kein sicherer Hinweis auf Minden, da die dort enthaltene Silbe MINT - zumal im mittelalterlich-sächsischem Sprachraum - schlicht mit Münze, Münzen, Ausmünzen, Prägen, Prägung oder Prägestätte in Verbindung gebracht werden kann, ohne überhaupt einen räumlichen Bezug aufzuweisen. Als Prägeorte werden daher vor allem auch - meist mit stilistischen oder prägetechnischen Argumenten - Duisburg oder Dortmund vorgeschlagen. Liest man die Umschrift nicht als ein zusammenhängendes Wort, sondern analog zu den angelsächsischen Pennies etwa der gleichen Zeit als MINTE ON A oder als MINT E ON A, was in etwa als "Münze / Prägestätte in A" oder als "Geprägt von E in A" verstanden werden kann, käme auch ein mit A beginnender Ort, wie beispielsweise Aachen oder Andernach, in Frage.