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Gorny & Mosch
Auction 273  19 Nov 2020
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Lot 1568

Estimate: 10 000 EUR
Price realized: 32 000 EUR
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RUSSLAND. GROSSFUERSTENTUM / KAISERREICH.
Peter I., 1682 / 1689 - 1725. Goldmedaille zu 20 Dukaten 1700, wohl von Johann Kittel, Breslau. Auf den Frieden von Karlowitz (Ungarn) und die Anerkennung der russischen Eroberung Asows im Jahre 1696 durch das Osmanische Reich. PETRVS* ALEXEEWITZ* M* D* TZAR* M* D* MOSCOV*, drapierte und geharnischte Büste mit Lorbeerkranz nach rechts, im Armabschnitt signiert IK / QUA. VICIT. VICTOS. PROTEGIT. ILLE. MANU, Allegorie auf den Übergang Asows auf das Russische Reich: Nach links gewandter, sitzender Zar mit Krone und in Schuppenpanzer auf ovales, russisches Wappenschild mit gekröntem Doppeladler gestützt nimmt die Huldigung der von einem auf der linken Seite stehenden Krieger in antikisierender Rüstung und mit türkischem Ovalschild in Ketten gelegten, kieenden Stadtgöttin von Asow entgegen, im Hintergrund stehende Felicitas mit Cornucopia von vorne hält die Hand der Asowia, im Abschnitt VIGTA. ASOF. MOGHIS. 1696. - FAGTA. CONGESSAQUE. - PAGE. 1700. 48 mm. Diakov Vs. vgl. 12.3., Rs. vgl. 12.5. (dort jeweils in Silber). 70,88 g.
Gold. RRR! Vorzüglich

Die üblicherweise anzutreffende - maßgeblich auf dem Werk von Diakov beruhende - Zuweisung an einen I. Kettel ist fragwürdig. Als Stempelschneider kommt hier vielmehr der beispielsweise auch für die späten Krönungsmedaillen Kaiser Leopolds I. verantwortlich zeichnende Johann Kittel (1656 - 1740) in Betracht, der seit den frühen 1680er Jahren im damals noch zu Österreich-Ungarn gehörenden Breslau und dort insbesondere auch für das römisch-deutsche Kaiserhaus als Medailleur tätig war. Es ist demnach durchaus nicht fernliegend, im vorliegenden Stück eine Auftragsarbeit für den Wiener Hof auf die militärischen und politischen Erfolge des mit Habsburg seit 1686 innerhalb der Heiligen Liga gegen das Osmanische Reich verbündeten Russlands zu sehen. Auch wenn bei dem vorliegenden Stück eine spätere Herstellung etwa im 19. Jahrhundert nicht ausgeschlossen werden kann, wäre zumindest das vorliegende Gewicht, das sich erkennbar am Dukatenstandard - wenn hier auch leicht übergewichtig - orientiert, wohl eher als ein Zeichen dafür zu deuten, dass das Stück noch ins 18. Jahrhundert einzuordnen wäre. Wie die zeitliche Stellung nun auch immer abschließend zu bewerten sein mag, handelt es sich hier um ein höchst repräsentatives und alles in allem außergewöhnliches Stück mit wunderbarer Porträtdarstellung Peters des Großen.
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