BRUTTIUM. KROTON.
Didrachme ø 20mm (7,61g). ca. 380 - 325 v. Chr. Vs.: ΚΡΟΤΟΝΙΑΤΑΣ, Kopf des Apoll mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: Der Heraklesknabe erwürgt die von Hera gesandten Schlangen. Kat. Basel 199; Franke-Hirmer 271; Attianese, Kroton 163 (stgl.); SNG ANS 386 (stgl.); SNG München 1457; HN Italy 2157. Gut zentriert auf breitem und makellosem Schrötling! Leichte Tönung, ss-vz Ex CNG (Classical Numismatic Group) Mail Bid sale 46, New York 1998, Los 73.
Ex Apollo to Apollo Collection. This piece is illustrated in the book by H.B. Andersen, ”Apollo to Apollo,The hunt for the divine and eternal beauty”.
Das Reversmotiv basiert ikonographisch vorderhand auf der Symmachieprägung der kleinasiatischen Städte Ephesos, Byzantion, Kyzikos, Samos, Knidos und Iasos aus den späten 5. / frühen 4. Jh. v. Chr. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich aber deutliche stilistische und kompositorische Unterschiede. Während das kleinasiatische Münzbild den Heraklesknaben flächig ausgeklappt, vergleichsweise passiv, mit von Schlangen umringelten Armen zeigt, gewinnt das krotoniantische Werk durch das nach vorne gebeugte rechte Bein deutlich an Tiefe. Die Dynamik des Geschehens und die Kraft des kindlichen Helden wird dadurch betont, dass der Held einer der angreifenden Schlangen tapfer ins Auge blickt und beide gleichzeitig "am Kragen" packt, während er mit kräftigen Armen ihre Körper auseinanderdrückt. In diesen kompositorischen Fortschritten drückt sich nicht nur eine unterschiedliche Künstlerhand aus, sondern wohl auch ein zeitlicher Unterschied, der auch durch die offensichtlich stilistisch später einzuordnende Vorderseite bestätigt wird. Ein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang mit den kleinasiatischen Prägungen besteht daher wohl eher nicht.