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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 346  28 Jan 2021
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Lot 915

Estimate: 2500 EUR
Price realized: 3800 EUR
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SACHSEN. SACHSEN, KURFÜRSTENTUM (BIS 1806) UND KÖNIGREICH (1806-1918). Königlich Sächsischer Verdienst-Orden.

2. Modell (1878-1918 - mit dem Portrait Herzog Albrechts III. dem Beherzten), 3. Ausführung (Ausführung in Silber vergoldet, mit einteiligen Medaillon-Feldern - 1910-1918), Goldener Bruststern zum Großkreuz mit Schwertern, Anfertigung der Firma Alfred Roesner in Dresden zwischen 1915 und 1918, Durchmesser 92,8 mm, Silber vergoldet, 89,9 g, die Schwerter Silber und auf dem Revers mit vier Hohlnieten besfestigt, tlw. emailliert, auf dem Revers Herstellerbezeichnung, an Nadel. OEK22 2190.

RR I-II



Aus dem direkten Nachlaß des Generals der Kavallerie Ludwig Moritz Camillo Freiherr von Müller (1854-1943), Generaladjutant König Friedrich Augusts III. von Sachsen (1865-1932, reg. von 1905 bis 1918). Biographische Angaben zu Freiherrn von Müller finden Sie unter Kat.-Nr. 905. Auf der Photographie trägt er genau diesen Bruststern an seiner Felduniform.



Gestiftet wurde der Orden am 31. Dezember 1850 von König Friedrich August II. (1797-1854, reg. seit 1836) als zunächst fünfklassiger (Großkreuz, Komtur 1. und 2. Klasse, Ritter und Kleinkreuz) allgemeiner Verdienstorden (1. Modell). Ab 1858 wurde das "Kleinkreuz" als "Ehrenkreuz" bezeichnet. 1861 wurde eine affiliierte zweistufige (Gold und Silber) Medaille gestiftet und 1866 wurden für alle fünf Klassen die Schwerter gestiftet. Von 1870 an (bis 1906) war die Verleihung aller Klassen auch mit Schwertern am Ring (direkt über dem Kreuz angebracht) möglich.



1876 wurde unter König Albert I. (1828-1902, reg. seit 1873) mit dem Erlaß neuer Ordensstatuten das bisherige Portrait Kurfürst Johanns "des Beständigen" durch das Portrait Herzog Albrechts III. "des Beherzten" auf dem Avers-Medaillon (2. Modell, 1. Ausführung) ersetzt (so beschlossen 1875). Durch die neuen Statuten wurde auch die Ritterklasse in 1. und 2. Klasse aufgeteilt, das Ehrenkreuz und die Medaillen abgeschafft, sowie das Albrechtskreuz als dem Orden affiliiertes Ehrenzeichen eingeführt. 1883 erfolgte die Einführung eines Goldenen Bruststerns zum Großkreuz mit einem besonderen Schulterband als über dem normalen Großkreuz angesiedelte Sonderstufe. 1890 erfolgte die Stiftung des zwischen dem Komtur 2. Klasse und dem Ritter 1. Klasse angesiedelten Offizierskreuzes. Ab 1893 konnte der goldene Bruststern zum Großkreuz auch ohne das besondere Schulterband verliehen werden. 1901 erfolgte die Einführung des Ritterkreuzes 1. Klasse mit der Krone. 1903 erhielt der goldene Bruststern mit dem besonderen Schulterband eine silberne Krone.



Seit diesem Jahr erfolgte die Herstellung der Insignien in vergoldetem Silber (2. Modell, 2. Ausführung). Nach der letzten wesentlichen Änderung 1903 umfaßte der Orden insgesamt zehn Grade (Großkreuz mit goldenem Stern und silberner Krone, Großkreuz mit goldenem Stern, Großkreuz mit Brillanten, Großkreuz, Komtur 1. und 2. Klasse, Offizier, Ritterkreuz 1. Klasse mit Krone, Ritterkreuz 1. und 2. Klasse) und das affiliierte Albrechtskreuz. Ab 1910 waren die Medaillon-Felder der Insignien einteilig ausgeführt (2. Modell, 3. Ausführung). Mit dem Thronverzicht König Friedrich Augusts III. (1865-1932, reg. von 1904 bis 1918) im November 1918 wurden auch die Verleihungen eingestellt. Laut Weber, Arnold und Keil (in WB S. 297) wurden zwischen 1903 und 1918 nur 68 Großkreuze mit Schwertern und Goldenem Bruststern der 2. und 3. Ausgabe des 2. Modells verliehen, wobei jedoch unklar ist, wieviele jeweils auf die 2. und 3. Ausgabe entfielen.


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