Gorny & Mosch
Auction 280 11 Oct 2021
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SIZILIEN. AKRAGAS.
Tetradrachme ø 28mm (16,92g). ca. 420 - 410 v. Chr. Vs.: ΑΚΡΓ-ΑΝΤΙΝ-ΟΝ, zwei Adler n. l. kröpfen einen auf einem Felsen auf dem Rücken liegenden Hasen. Rs.: Krabbe, darunter ein Barsch. Rechts eine Meeresschnecke, links eine Kammmuschel. Westermark, Akragas 530.13 (O1/R2; dieses Exemplar!); HGC 81; Gulbenkian 164 (stgl.); Pozzi 390 (stgl.); Franke-Hirmer Taf. 60.173 (Rs.; dieses Exemplar!).
RR! Franke-Hirmer and Westermark plate coin! Attraktive Tönung, ss-vz
Aus Privatsammlung A.O., München, vor Mitte der 1960er Jahre.
Provenienz: Gekauft bei Leu, Zürich, am 10.3.1961; ex Sammlung Woodward, London und Hans A.Römer, Zürich (Publiziert in: D.Schwarz & L.Mildenberg, Aus einer Sammlung griechischer Münzen, Zürich 1961, 57f. Nr.3 Taf.24.3.); im Lager der Münzen & Medaillen AG 1947; ehemals Bestand der Bibliothèque Nationale (Fonds Generale 88 = Mionnet 39).
Das 580 v.Chr. gegründete Akragas gelangte aufgrund seines fruchtbaren Hinterlandes schnell zu großem Wohlstand, der sich auch durch prächtige Tempel darstellte, von den noch heute stattliche Reste zu bewundern sind. Die Münzprägung des 5.Jhs. v. Chr. gehört zu dem Prächtigsten, was die antiken Münzmeister hervorgebracht haben. Auf den frühen Münzbildern sind die beiden Wappentiere Adler und Krabbe zwar lebendig durchmodelliert, jedoch noch von einer heraldischen, statischen Ruhe. Dies ändert sich um 420 v. Chr. Zunächst erscheint ein einzelner Adler, der einen auf dem Rücken liegenden Hasen kröpft, etwas später tritt ein zweiter, davor gestaffelter Adler hinzu, der im Gegensatz zum ersten, nicht den Kopf in die Beute schlägt, sondern senkrecht in die Luft streckt. Dies ist oft als Darstellung eines Schreis interpretiert worden. Manche meinen auch, dass der Adler den Kopf reckt, damit das Blut leichter den Hals hinab rinnt - eine Interpretation, die wohl einiges für sich hat. Jedenfalls tritt seitdem das Motiv in verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Reversen bzw. Aversen auf. Auch eine prächtige Dekadrachme mit diesem Motiv wird hergestellt. Die Serie dieser prächtigen Prägungen endet abrupt mit dem Erscheinen der Karthager vor den Mauern der Stadt. Nach einer langen Belagerung wird Akragas erobert und zerstört. Spätere Siedler nehmen zwar die Münzprägung wieder auf, aber die Blütezeit der Stadt ist auch in der Münzprägung vorbei.
Tetradrachme ø 28mm (16,92g). ca. 420 - 410 v. Chr. Vs.: ΑΚΡΓ-ΑΝΤΙΝ-ΟΝ, zwei Adler n. l. kröpfen einen auf einem Felsen auf dem Rücken liegenden Hasen. Rs.: Krabbe, darunter ein Barsch. Rechts eine Meeresschnecke, links eine Kammmuschel. Westermark, Akragas 530.13 (O1/R2; dieses Exemplar!); HGC 81; Gulbenkian 164 (stgl.); Pozzi 390 (stgl.); Franke-Hirmer Taf. 60.173 (Rs.; dieses Exemplar!).
RR! Franke-Hirmer and Westermark plate coin! Attraktive Tönung, ss-vz
Aus Privatsammlung A.O., München, vor Mitte der 1960er Jahre.
Provenienz: Gekauft bei Leu, Zürich, am 10.3.1961; ex Sammlung Woodward, London und Hans A.Römer, Zürich (Publiziert in: D.Schwarz & L.Mildenberg, Aus einer Sammlung griechischer Münzen, Zürich 1961, 57f. Nr.3 Taf.24.3.); im Lager der Münzen & Medaillen AG 1947; ehemals Bestand der Bibliothèque Nationale (Fonds Generale 88 = Mionnet 39).
Das 580 v.Chr. gegründete Akragas gelangte aufgrund seines fruchtbaren Hinterlandes schnell zu großem Wohlstand, der sich auch durch prächtige Tempel darstellte, von den noch heute stattliche Reste zu bewundern sind. Die Münzprägung des 5.Jhs. v. Chr. gehört zu dem Prächtigsten, was die antiken Münzmeister hervorgebracht haben. Auf den frühen Münzbildern sind die beiden Wappentiere Adler und Krabbe zwar lebendig durchmodelliert, jedoch noch von einer heraldischen, statischen Ruhe. Dies ändert sich um 420 v. Chr. Zunächst erscheint ein einzelner Adler, der einen auf dem Rücken liegenden Hasen kröpft, etwas später tritt ein zweiter, davor gestaffelter Adler hinzu, der im Gegensatz zum ersten, nicht den Kopf in die Beute schlägt, sondern senkrecht in die Luft streckt. Dies ist oft als Darstellung eines Schreis interpretiert worden. Manche meinen auch, dass der Adler den Kopf reckt, damit das Blut leichter den Hals hinab rinnt - eine Interpretation, die wohl einiges für sich hat. Jedenfalls tritt seitdem das Motiv in verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Reversen bzw. Aversen auf. Auch eine prächtige Dekadrachme mit diesem Motiv wird hergestellt. Die Serie dieser prächtigen Prägungen endet abrupt mit dem Erscheinen der Karthager vor den Mauern der Stadt. Nach einer langen Belagerung wird Akragas erobert und zerstört. Spätere Siedler nehmen zwar die Münzprägung wieder auf, aber die Blütezeit der Stadt ist auch in der Münzprägung vorbei.