BYZANTINISCHE MÜNZEN, BYZANTINISCHE MÜNZEN
JUSTINIANUS II. 2. REGENTSCHAFT. 705-711, Constantinopel.Solidus. Ca. 705. D N IhS ChS REX REGNANTIYM Frontale Christusbüste mit hl. Buch, die Rechte im Segensgestus. Hinter dem Kopf Kreuz. Rs: D N IYSTINIANYS MYLTYS AN Bekrönte Frontalbüste des Kaisers mit Stufenkreuz und Globus mit der Aufschrift PAX und Patriarchenkreuzaufsatz.
Sear 1413. Ratto 1685 (1. Regentschaft). Sommer 17.1. 4.33g, St. 7 h. Kleine Druckstelle. RRG O L D vz
Ex Peus 392, 2007, Los Nr. 4612. Ex MZ 138, 2007, Los Nr. 405. Justinianus II. war der erste Kaiser, der auf seinen Münzen Christus darstellen ließ. Er brach damit komplett mit der bisherigen Tradition und setzte so den Kanon 82 des Konzils von 691/92 um, der die Darstellung Christi durch das Lamm verbot und das menschliche Abbild vorschrieb. Das Christusportrait auf den Prägungen der 1. Regentschaft entsprach dem klassischen Bild des Christus Pantokrator mit langem Bart. Es soll sich an einer Ikone orientieren, die als eine Art Staatspalladium diente. Allerdings schwand nach der verlorenen Schlacht gegen die Araber 693 bei Sebastopolis der Glaube in die göttliche Kraft der Ikone. Während seiner 2. Regentschaft wählte Justinianus dagegen eine jugendliche Christusbüste mit kurzem Bart für die Vs. seiner Münzen. Die formale Ähnlichkeit mit dem Kaiserkopf ist augenfällig und gewiß kein Zufall. Dazu W. Drösser, Christus auf Münzen, Brühl 2011, S. 89 ff.