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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 387  20-22 Jun 2023
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Lot 17

Estimate: 4000 EUR
Price realized: 20 000 EUR
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KÖNIG ADOLF FREDRIK, 1751-1771.
Goldmedaille zu 6 Dukaten 1744, von Johan Carl Hedlinger, auf die Ankunft der Kronprinzessin Luise Ulrike im schwedischen Karlskrona am 28. Juli 1744. LUDOVICA ULRICA B • PRINCEPS SVECIAE Brustbild Luise Ulrikes r. mit umgelegtem Mantel, darunter die Stempelschneidersignatur I • C • H •//COELO - DEMITTITVR - ALTO . Der preußische Adler mit einer Perle im Schnabel fliegt auf den mit den drei schwedischen Kronen geschmückten Erdball zu. 33,76 mm; 21,30 g. Felder 170; Hildebrand II, S. 125, 1; Olding 816 (dieses Exemplar dort erwähnt).

GOLD. Von großer Seltenheit. Prachtexemplar.

Attraktives Exemplar mit feiner Goldpatina, vorzüglich-Stempelglanz



Die Verhandlungen über die Hochzeit mit der Schwester des preußischen Königs Friedrich II. wurden in Berlin vom schwedischen Botschafter Graf Carl Rudenschöld geleitet, der beim preußischen König beliebt war. Nachdem die preußische Prinzessin am 28. Juni 1744 vom reformierten zum lutherischen Glauben übergetreten war, konnte die Vermählung durch Prokuration (d. h. in Vertretung des abwesenden Bräutigams) am 17. Juli 1744 in Berlin stattfinden. Luise Ulrike ging in Stralsund an Bord des schwedischen Kriegsschiffs "Ulrika" und wurde am 28. Juli 1744 von ihrem Gemahl, dem schwedischen Thronfolger Adolf Friedrich in Karlskrona empfangen. Am 29. August 1744 fand die feierliche Hochzeit auf Schloß Drottningholm statt

Luise Ulrike, *1720, †1782, war ihrem Gemahl geistig überlegen und beeinflußte ihn stark. 1753 stiftete sie die Akademie der schönen Literatur und Geschichte in Stockholm. Sie versuchte, ihren Gemahl vom Reichsrat politisch unabhängig zu machen und zog sich damit die Feindschaft der Stände zu.

Die Rückseitenlegende lautet: COELO DEMITTITVR ALTO (= "Sie wird vom hohen Himmel herabgeschickt").

Im Jahr 1780 schenkte König Gustav III. seinem Cousin, Peter Friedrich Ludwig (später Herzog von Oldenburg), bei dessen Besuch in Stockholm eine großartige Sammlung von 65 Goldmedaillen mit Bezug auf sich selbst und seinen Vater (also den Onkel des Beschenkten). Die Sammlung, die auch das vorliegende Stück enthielt, befand sich in einem stattlichen Münzschrank (versteigert in der Auktion Bukowski, Stockholm 2009, Nr. 800). Im Jahr 1924 gelangten die schwedischen Goldmedaillen im Rahmen der Auflösung der Münzsammlung des Hauses Oldenburg bei der Firma Riechmann in Halle an der Saale zur Versteigerung.

Über diese Goldmedaille ist ein interessanter Briefwechsel zwischen Hermann Rosenberg und Gunnar Ekström aus dem Sommer 1950 überliefert. Rosenberg wollte dieses Stück eigentlich aus dem an Gunnar Ekström verkauften, fast 2000 Objekte umfassenden Konvolut aus der Slg. Virgil Brand herauslösen und einem anderen Kunden verkaufen, was Ekström strikt ablehnte (siehe Magnus Wijk, "Gunnar Ekström och Brandskatten", in: Samlad Glädje, Uppsala 2009, S. 213-224).

Exemplar der Sammlung Gunnar Ekström.

Exemplar der Slg. Gunnar Ekström, Teil 8, Bjarne Ahlström 35, Stockholm 1987, Nr. 494 (zuvor erworben 1950 von Hermann Rosenberg, Firma Adolph Hess AG, Luzern, aus der Slg. Virgil Brand, Chicago).

Exemplar der Slg. Großherzog Friedrich August von Oldenburg, Auktion Riechmann & Co. 26, Halle/Saale 1924, Nr. 44 ("Kungens gåva").
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