Medaillen Deutschland - Geographisch: Sammlung Ludwigsburg: Ein besonderes Augenmerk gilt dieser bisher größten bekannten Sammlungen "Ludwigsburg". Die Sammlung, die seit vielen Jahren liebevoll zusammengetragen wurde umfasst über 230 Exponate ab dem 18. Jahrhundert bis zur Neuzeit und beinhaltet Medaillen und Münzen in Gold, Silber, Bronze und Porzellan, seltene Notmünzen und Notgeldscheine der 1920er Jahre, Urkunden, Dokumente, Postkarten, großformatige Schulzeugnisse des späten 19. Jahrhundert und weitere Raritäten, wie zum Beispiel eine sehr seltene eigenhändige Signatur (Autograph) sowie Empfehlungsformel von Herzog Eberhard Ludwig 1693-1733. auf einen Schreiberbrief vom 6. September 1721, geschrieben in der Residenz Ludwigsburg. Doppelblatt mit Adresse (an den Fürsten Albrecht Ernst zu Öttingen) sowie rotem Lacksiegel. Eine weitere Rarität ist ein Programm und Eintrittskarte von 1909 für die Feier "200 Jahre Ludwigsburg" auf der Planie am königlichen Schloss. Bisher das einzig bekannte erhaltene Exemplar. Von großer Seltenheit ist auch ein Set von 2 dunkel patinierten Hochrelief-Bronzegussplaketten der Jahre 1931 und 1932 mit Signatur "WZ" (wohl Willy Zügel, *1876 in München, + 1950 in Murrhardt), auf den 75. Geburtstag von Robert Franck 1932 (157 mm) und 2. auf den 70. Geburtstag seiner Frau Martha Franck 1931 (159 mm), beide mit rückseitiger Aufhängevorrichtung, Gussfrisch. Vermutlich wurden die diese Plaketten lediglich für den engsten Familienkreis gefertigt und es lässt daraus schließen, dass nur eine sehr kleine Auflage in Auftrag gegeben wurde. Anm: "Robert Franck (*1857 in Enzweihingen + 1939 in Ludwigsburg) war ein deutscher Unternehmer. Sein Großvater gründete die gleichnamige Zichorienkaffee-Fabrik, die in Vaihingen gegründet wurde und 1868 als Franck'sche Fabrikbauten nach Ludwigsburg verlegt wurden. Daher trug Robert Franck unter seinen Schulkameraden den Spitznamen Karo, eine Abkürzung für Kaffee-Robert, die später als Markenname "Caro-Kaffee" wieder auflebte. Seit 1877 arbeitete Robert Franck im Familienbetrieb. 1887 heiratete er Martha Seeger, die aus einer Murrhardter Familie stammte. 1916 wurde er Geheimer Kommerzienrat. Das Ehepaar Franck spendete u.a. für den Bau des Krankenhauses und der Murrhardter Stadthalle erhebliche Summen. Robert Franck wurde Ehrenbürger von Murrhardt, Vaihingen/Enz und Ludwigsburg. Anlässlich seines 50. Geburtstages bezog er die 300.000 Goldmark teure Villa Franck in Murrhardt, die er auf einem 1897 gekauften Anwesen namens Hohenstein hatte errichten lassen, das Jugendstilensemble steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Das Familiengrab der Familie Franck befindet sich auf dem Ludwigsburger Friedhof. Bemerkenswert sind ebenso die weit über 50 Varianten der 1921 gefertigten Porzellan-Notgeld Münzen, die die Städte Ludwigsburg und Stuttgart in Auftrag gaben und in der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg hergestellt wurden. Bei zwei dieser Exemplare liegen noch die original Papp-Etuis vor. Einzigartig ist auch ferner der hier vorliegende Rohling ohne Goldumrandung. Wohl ein Unikat!! Das seit Anfang des 19. Jahrhundert ortsansässige Orgelbauunternehmen E.F. Walcker & Cie, gehörte zeitweilig zu den größten und renommiertesten weltweit und war u.a. Lieferant für den Vatikan. Im Jahre 1902 vollendeten das Unternehmen die 1.000 Orgel. Anlässlich dieses Ereignisses wurden bei der renommierten Prägeanstalt Mayer & Wilhelm in Stuttgart Medaillen geprägt. Vorderseite: EBERHRAD FRIEDRICH WALCKER BEGRÜNDER DES LUDWIGSBURGER ORGELBAUES * Rückseite: ERINNERUNG A. D. VOLLENDUNG D. 1000. ORGEL A. 23. AUG. 1902, im Abschnitt 1820-1902 E. F. WALCKER & CIE, über der Leiste M. & W. ST. Hier liegen der Sammlung gleich mehrere Exemplare in unterschiedlichen Materialien vor. Silber, Silber vergoldet, Bronze, Bronze am Band und Bronze vergoldet. Nicht zu vergessen sind die diversen silbernen Schützenmedaillen der 1920er Jahren, die im Auftrag der Ludwigsburger Firma Fahrion meist bei der Stuttgarter Prägeanstalt Mayer & Wilhelm gefertigt wurden. Auch hier finden sich sehr selten vorkommende Medaillen. Das komplette Spektrum der Medaillen umfasst die Bereiche Fachausstellung Hotel & Wirtschaftswesen, Preismedaillen für Kanarienzüchter, Gewerbeausstellungen, sowie eine sehr seltene WMF-Plakette von 1932, verliehen als Verdienstplakette für den Weinhändler Albert Huss aus Ludwigsburg. Ergänzt wird die Sammlung mit staatlichen und privaten Notgeldscheinen und Notgeldmünzen, wie z.B. der Brauerei Cluss, alten Postkarten, Schulzeugnisse und weiteren seltenen Exponate. Dies ist lediglich ein kleiner Einblick in die umfangreiche Sammlung Ludwigsburger Exponate. Eine eindringliche Besichtigung wird ausdrücklich empfohlen.
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