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Gorny & Mosch
Auction 229  10 March 2015
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Lot 2015

Estimate: 800 EUR
Lot unsold
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BYZANZ
SIEGEL

Konstantinos I., Metropolit von Russland. (19,94g). 1155 - 1158 n. Chr. Vs.: Thronende Theotokos Nikopoios, seitlich MHP - ΘV. Rs.: - · - / CΦPA/ΓIC ΠPOEΔPOV / PWCIAC KWN/STANTINOV / - - . Zacos ; Laurent, Corpus V1 789; PBW Konstantinos 20345 (Seal 3472). RR! Graue Patina mit beigem Belag, fast vz

Es handelt sich bei diesen Siegeln um den ältesten Beleg eines russischen Metropoliten in Kiew innerhalb der Sphragistik. Der auch als Heiliger verehrte Konstantin hatte während seiner Amtszeit vor allen Dingen damit zu tun, dass seine Legitimität angezweifelt wurde. Sein Vorgänger Clemens von Smolensk (1147 - 1154 n. Chr.) war durch eine Gemeinschaft russischer Bischöfe gewählt, aber nicht durch Konstantinopel bestätigt worden. Dies führte unter der Herrschaft von Yuri Dolgoruky dazu, dass Clemens abgesetzt und stattdessen Konstantin, nun mit Zustimmung von Konstantinopel, eingesetzt wurde. Jedoch gab es weiterhin auch zahlreiche Stimmen für Clemens, so dass es zu Unstimmigkeiten kam. 1158 n. Chr. wurde deshalb auch Konstantin abgesetzt und nach einer Zeit der Vakanz einhellig Feodor (1161 - 1163 n. Chr.) zum Metropoliten ernannt. Der Legende nach fühlte sich Konstantin jedoch nach seiner Absetzung für die Unruhen verantwortlich und bestimmte in seinem Testament, dass man deshalb seinen Leichnam nach dem Tode den Hunden zum Fraß vorwerfen sollte. Doch während sein Körper auf dem Feld lag, zog ein furchtbares Gewitter auf, dass erst dann endete, als man den Leichnahm nach drei Tagen standesgemäß beerdigte. Tatsächlich aber dürfte der ungewöhnliche Wunsch des Metropoliten auf einen im 12. Jh. bei Mönchen und Asketen durchaus verbreiteten Gedanken zurückgehen, dass im Tode Leib und Seele zu trennen sei und der auf Gedanken in Psalm 51 (orthodox Psalm 50: "The Office at the Parting of the Soul from the Body") zurückgeht.


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