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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 261  11-12 March 2015
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Lot 5013

Estimate: 2000 EUR
Price realized: 1900 EUR
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DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
PFALZ
PFALZ, KURFÜRSTENTUM

Karl Ludwig, 1648-1680. Silbermedaille 1677, von J. Linck, auf den Tod seiner 2. Gemahlin, Maria Susanna Loysa (Luise) von Degenfeld (*1634). Brustbild Luises l. mit umgelegtem Mantel//Antik gekleidete, weibliche Gestalt steht v. v., den Kopf nach l. gewandt, in der Linken Schlangenstab, mit der Rechten hält sie eine Schale über einen flammenden Altar. 45,71 mm; 46,37 g. Stemper 256.

RR Hübsche Patina, fast vorzüglich
Marie Luise war die Tochter des Feldherrn Christoph Martin von Degenfeld (1599-1653), der während des Dreißigjährigen Krieges mal auf katholischer und mal auf protestantischer Seite mit großem militärischen Erfolg kämpfte. 1650 kam sie nach Heidelberg an den Hof des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz, der sich in sie verliebte. Am 6. Januar 1658 ging der Kurfürst eine nicht standesgemäße Ehe mit Marie Luise ein, obwohl er noch nicht von seiner ersten Gemahlin - Charlotte von Hessen-Kassel (1627-1686) - getrennt war. Als Herr seiner Landeskirche und mit einem Gutachten des Juristen Friedrich Bökelmann sprach Karl Ludwig schließlich seine eigene Scheidung aus, was seine erste Gemahlin jedoch nicht daran hinderte bis 1662 weiter bei Hofe in Heidelberg zu bleiben. So hatte Marie Luise zunächst unter ihrer Vorgängerin zu leiden, von der man bei ihrer Beerdigung sagte, dies sei "das einzige Mal [gewesen], daß man sie ankleidete, ohne daß sie die Leute angefahren oder geschlagen hätte". Ihrem Gemahl gebar Marie Luise 13 Kinder, von denen acht die Eltern überlebten. 1667 verzichtete sie im Interesse ihrer Nachkommen auf alle Erbansprüche in der Pfalz. Sie starb am 18. März 1677 in Erwartung des 14. Kindes und wurde in der Gruft der Konkordienkirche in Mannheim beigesetzt.


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