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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 263  23-24 June 2015
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Lot 1435

Estimate: 1000 EUR
Price realized: 1400 EUR
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DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN U. A. DIE SAMMLUNG ERNST OTTO HORN, TEIL III
WÜRZBURG
BISTUM
Georg Karl von Fechenbach, 1795-1802

Konv.-Taler 1795, Würzburg. Kontribution. Dav. 2914; Helmschrott 956.

Prachtexemplar. Min. Justierspuren, fast Stempelglanz
Der Bremer Großkaufmann Franz Adolf Lüderitz erwarb im Jahr 1883 ein Gebiet um die Bucht von Angra Pequena im Südwesten Afrikas. Dieser Küstenstreifen im heutigen Namibia wurde zum ersten Zentrum deutscher Kolonialbestrebungen in Afrika und Namensgeber für das spätere „Lüderitzland".Lüderitz war bereits seit mehreren Jahren von der Idee fasziniert, eine deutsche Kolonie in Afrika zu gründen. Schon vor seinem Kauf des späteren „Lüderitzlandes" hatte er eine Faktorei seiner Firma in Lagos an der afrikanischen Sklavenküste gegründet. Erworben hatte Lüderitz das Küstengebiet vom Volk der Nama, die im Volksmund als Hottentotten bekannt waren. Bei den Verhandlungen über den Kaufpreis und die Größe des zu verkaufenden Gebietes machte sich Lüderitz den Umstand zu nutze, dass den Nama unter der Längenangabe „eine Meile" nur die englische Definition (ca. 1,6 Kilometer) geläufig war. Lüderitz hingegen rechnete mit der Maßeinheit der „deutschen Meile" (ca. 7,4 Kilometer) und ließ seine Verhandlungspartner bewusst darüber in Unkenntnis. Somit gingen die beiden Parteien von unterschiedlichen Gebietsgrößen aus. Der Kaufvertrag ging daher als „Meilenschwindel" in die Geschichte ein.In Folge einer Beschwerde vom Verhandlungsführer der Nama, Joseph David Fredericks von Bethanien, über den „unrechtmäßigen Erwerb" wurde das Lüderitzland im darauffolgenden Jahr 1884 unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt. Bereits 1885 verkaufte Adolf Lüderitz aus Geldnot das erworbene Land weiter an die „Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika". 1886 verunglückte Lüderitz tödlich.Das Ensemble der drei hier angebotenen Medaillen ist ein eindrucksvolles Zeugnis dieser frühen deutschen Kolonialgeschichte. Vor allem die Silbermedaille mit dem Portrait Kaiser Wilhelms ist von großer Seltenheit.

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