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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 267  29-30 September 2015
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Lot 3294

Estimate: 7500 EUR
Price realized: 11 000 EUR
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DIE MARKGRAFEN VON BRANDENBURG IN FRANKEN
MARKGRAF ALBRECHT ALCIBIADES ALLEIN, 1541-1554
Eine Feldtalerklippe aus dem zweiten Markgräflerkrieg

Einseitige Feldtalerklippe 1553, vermutlich Schweinfurt, geprägt während des zweiten Markgräflerkriegs, 1552-1554. 28,68 g. Der vierfeldige Zollernschild, oben • A • M • Z • B •, zu den Seiten • - • / 15 - 53 / ° - ° / * - *. 39,26 x 40,82 mm; 28,70 g. Brause-Mansfeld Tf. 3, 4; v. Schr. 783.
Von größter Seltenheit. Attraktives, sehr schönes Exemplar mit feiner Patina
Exemplar der Slg. Virgil M. Brand, Teil 1, Auktion Leu 46, Zürich 1988, Nr. 566.
Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und Bayreuth führte seit 1552 einen vornehmlich auf Territorialgewinn zielenden Krieg, der in die Geschichtsschreibung als der zweite Markgräflerkrieg eingegangen ist. Der Markgraf erkannte den in diesem Jahre im Namen Kaiser Karls V. mit den protestantischen Reichsfürsten geschlossenen Passauer Vertrag nicht an und durchstreifte plündernd mit seinen Söldnern die Main- und Rheingegend, wobei sich seine bedeutendsten Ziele auf Franken konzentrierten. Er belagerte Nürnberg, das am 19. Juni 1552 kapitulierte und rang Würzburg und Bamberg erhebliche territoriale Zugeständnisse ab, deren Rechtmäßigkeit zwar vom Kaiser zunächst nicht anerkannt, später vom Habsburger aber doch akzeptiert wurde. Die betroffenen fränkischen Stände schlossen sich mit König Ferdinand I., Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig und mit Albrechts einstigem Waffenbruder, Kurfürst Moritz von Sachsen, zum Fränkischen Bund zusammen und vertrieben den Brandenburger aus Franken. Daraufhin fiel Markgraf Albrecht Alcibiades in das Herzogtum Braunschweig ein. Am 9. Juli 1553 wurde seine etwa 13.000 Männer umfassende Streitmacht unweit von Sievershausen bei Lehrte von den 11.000 Kämpfern der Bundesgenossen Moritz und Heinrich geschlagen. Kurfürst Moritz erlitt hier eine Verwundung, an der er bald darauf verstarb, der welfische Herzog verlor drei seiner Söhne. Eine zweite empfindliche Niederlage erlitt der Markgraf im September 1553 bei Steterburg im Lüneburgischen. Am 1. Dezember 1553 verhängte der Kaiser die Reichsacht über den Markgrafen. Die Feinde besetzten seine Erblande und übrigen Besitzungen bis Juli 1554 vollständig. Albrecht Alcibiades floh zunächst nach Frankreich und verstarb am 28. März 1557 auf der Suche nach neuen Verbündeten in Pforzheim bei seinem Schwager, dem Markgrafen von Baden. Während des Markgräflerkrieges entstanden goldene und silberne Feldklippen, die gemäß von Schrötter in und um Schweinfurt, Hof und Hohenlandenberg geprägt worden sein sollen.
Eine Goldmedaille aus dem Erzgebirge von 1557, die früher mit dem Tod des Herzogs Albrecht Alcibiades in Verbindung gebracht wurde, finden Sie unter der Nr. 5308.




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