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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 268  30 September 2015
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Lot 5677

Estimate: 20 000 EUR
Price realized: 20 000 EUR
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LEOPOLD ANTON ELEUTHERIUS VON FIRMIAN, 1727-1744

2 Dukaten 1734. 6,93 g. Sechsfeldiges Stifts- und Familienwappen mit Mittelschild, darüber Kardinalshut mit herabhängenden Quasten, dahinter Krummstab und Schwert gekreuzt//St. Rudbertus mit Mitra, Salzgefäß und Krummstab thront v. v. B./R. 3949; Fb. 848; Probszt 2104; Zöttl 2536.

GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar, vorzüglich
Flüchtlinge fanden im toleranten Preußen des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. eine neue Heimat. Leopold Anton war der Neffe des Salzburger Erzbischofs Johann Ernst von Thun und Hohenstein, von dem er 1694 im Alter von 15 Jahren zum Domherren ernannt wurde. Nach dem Tod des beliebten Erzbischofs Franz Anton von Harrach wurde er 1727 zu dessen Nachfolger gewählt. Hochintelligent und sehr gebildet, versuchte Leopold Anton das Erzbistum wirtschaftlich und außenpolitisch voranzubringen. Berühmt wurde er jedoch durch sein drastisches Vorgehen gegen die Salzburger Protestanten, denen er mit dem Emigrationspatent von 1731 ein Ultimatum von drei Monaten stellte, entweder den katholischen Glauben anzunehmen oder das Land zu verlassen. Immerhin bekannte sich ein Fünftel der Bevölkerung zum Luthertum. Mehr als 20.000 Menschen, die Salzburger Emigranten, mußten das Erzbistum verlassen, fast ein Viertel davon überlebte die damit verbundenen Strapazen nicht. Die meisten
Diese extreme Politik der Vertreibung schadete dem außenpolitischen Ansehen des Erzbistums, das sich außerdem wie ein Puffer zwischen Bayern und Österreich befand. Es gelang Leopold Anton nicht, sein Land aus dem zwischen den Häusern Wittelsbach und Habsburg entflammenden Österreichischen Erbfolgekrieg herauszuhalten. Teile des Erzbistums wurden von Bayern bzw. Österreich besetzt, und Preußen und England warfen sogar die Idee auf, das Erzstift aufzulösen. In der für das Land gefährlichen Situation starb der Erzbischof, der übrigens leidenschaftlicher Uhrensammler war, am 22. Oktober 1744.


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