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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 268  30 September 2015
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Lot 5721

Estimate: 7500 EUR
Price realized: 13 000 EUR
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HIERONYMUS VON COLLOREDO, 1772-1803

Donativ zu 12 Dukaten 1772, auf seine Wahl zum Erzbischof am 14. März. Brustbild r. in geistlichem Ornat mit Pileolus, darunter die Signatur KRAFFT F • (Stempelschneider Johann Martin Krafft)//Weibliche Gestalt sitzt nach r. mit Janusschild und ausgestreckter Linken, mit der Rechten hält sie einen Spiegel, dessen Stab von einer Schlange umwunden ist, im Hintergrund Stadtansicht von Salzburg. 37,70 mm; 40,95 g. B./R. 4414; Zöttl 3120.

GOLD. Von größter Seltenheit. Attraktives, fast vorzügliches Exemplar
Hieronymus, der letzte Salzburger Erzbischof wurde am 31. Mai 1732 in Wien geboren. Nach dem Philosophie- und Theologiestudium wurde er 1762 Bischof von Gurk. Nach dem Tod des Salzburger Erzbischofs Sigismund von Schrattenbach und der darauffolgenden Sedisvakanz konnte er sich bei der Wahl zum Nachfolger am 14. März 1772 gegen den aussichtsreicheren Kandidaten Christoph von Zeil-Waldburg durchsetzen. Der Beginn seiner Regierung war schon schwierig wegen der großen Hungersnot 1771/1772 und wegen des enormen Schuldenberges, mit dem das Land belastet war. Es gelang Hieronymus durch geschickte Finanz- und Wirtschaftspolitik, die Salzburger Finanzen zu ordnen. Dabei belastete er aber mit kräftigen Steuererhöhungen das Volk und trug zu einer spürbaren Verarmung der Untertanen bei. Während der Beginn von Hieronymus' Regierungszeit eher ruhig verlief, erschütterte die französische Kriegserklärung an Österreich 1792 auch das Erzstift. Erzbischof Hieronymus bereitete seit 1796 seine Flucht vor und verließ schließlich im Jahr 1800 Salzburg über die Steiermark nach Wien. Salzburg wurde zunächst von österreichischen, dann von französischen Truppen besetzt. Im Jahr 1802 beschloß Österreich, Salzburg dem Erzherzog Ferdinand (dem jüngeren Bruder des Kaisers Franz I.) als Entschädigung für das verlorene Großherzogtum Toskana zuzusprechen. Am 11. Februar 1803 dankte Hieronymus als weltlicher Landesherr ab, behielt seine geistliche Würde aber noch bis 1809. Am 20. Mai 1812 starb der letzte Salzburger Erzbischof in Wien im Alter von 80 Jahren.

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