GRIECHEN
MAKEDONIEN
AKANTHOS
Tetradrachme (17,15g). ca. 480 - 470 v. Chr. Vs.: Löwin nach rechts einen nach links liegenden Stier attackierend. Im Abschnitt ein florales Ornament. Das Ganze im Perlkreis. Rs.: Viergeteiltes Quadratum incusum. Vgl. CNG 91, 2012, 105; Desneux Vgl. Type G1, 8082.
RR! Attraktive, kupferfarben schimmernde Tönung, vz
Die Münzprägung von Akanthos bringt mit die beeindruckendsten numismatischen Kunstwerke der archaischen Zeit. Dies liegt vor allem am Thema. Der Kampf zwischen Löwen und Stier, den beiden stärksten Tieren des östlichen Mittelmeerraums, gehört zu den bevorzugten Motiven der Archaik und findet sich schon auf den frühesten Giebelskulpturen, etwa am Artemis-Tempel von Korfu. Eine Variante innerhalb der Tetradrachmenserie von Akanthos zeigt die Raubkatze mit kurzer Mähne. Vermutlich ist hier eine Löwin gemeint. Dass die Raubkatzen noch zur Entstehungszeit der Münze in Nordgriechenland anzutreffen waren, berichtet Herodot, der erwähnt, dass Löwen die provianttragenden Kamele des Xerxes auf seinem Zug durch Makedonien angriffen. Außerdem erwähnt er wilde Ochsen mit sehr großen Hörnern (Buch 7, 120-121). Die Tiere werden den griechischen Künstlern daher wohl aus eigener Ansicht bekannt gewesen sein. Das Thema ist allerdings wohl ursprünglich von der orientalischen Kunst inspiriert, wo es bereits im 4. Jahrtausend vor Christus auftaucht.