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Gorny & Mosch
Auction 232  5 October 2015
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Lot 283

Estimate: 15 000 EUR
Price realized: 16 000 EUR
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GRIECHEN
KÖNIGREICH LYDIEN

Kroisos, 561 - 546 v. Chr. Stater, leichter Standard (8,06g). Mzst. Sardeis. Vs.: Vorderteile von Löwe und Stier einander gegenüber liegend. Rs.: Zwei quadratische Incusa mit uregelmäßigen Feldern, durch dünnen Steg getrennt. SNG Aul. 2875; Rosen 660. SNG Cop. 454 BMC 31; Traité I 401; Gulbenkian 757.

R! vz
Es ist in der numismatischen Forschung unumstritten, dass, nachdem die Münzprägung in Lydien in der Form von Elektronmünzen begann, König Kroisos die Trennung in Gold- und Silberstücke einführte, eine Erfindung, die die Münzgeschichte für die nächsten Jahrtausende bestimmte. Dabei liegen zwei verschiedene Standards vor: ein schwerer mit einem Stater von 10,8g und ein leichter von 8,1g. Der leichtere Standard hätte - so die allgemein akzeptierte Annahme - nach erfolgreicher Einführung den schwereren Vorgänger ersetzt. R.Walburg konnte allerdings nachweisen, dass Münzen in beiden Standards zum Teil aus den gleichen Stempeln geprägt wurden, wobei die leichteren Münzen offenbar früher geschlagen wurden. Außerdem hat er errechnet, dass der Wert eines leichten Goldstaters dem Metallwert des milesischen Elektronstaters entspricht und sich somit in das bereits bestehende System einpaßt. Der Sinn des seltener angewendeten schweren Standards ist allerdings auch bei dieser Theorie nicht klar. s. R.Walburg, SNR 70, 1991, 10ff.; K.Konuk - C.Lorber, White Gold, Ausstellung Jerusalem 2012, 24.

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