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BYZANZ

Iustinianus II., 1. Regierung 685 - 695 n. Chr. Solidus (4,45g). 692 - 695 n.Chr. Mzst. Konstantinopel. Vs.: IhS CRISTOS REX REGNANTIVM, frontale Christusbüste, dahinter Kreuz, mit Kodex. Rs.: D IVSTINI-AN-VS [...] / CON[...], Kaiser mit Stufenkreuz u. Akakia. DOC 78; MIB 89; Sear 12481249. Gold! Prägeschwächen, st

Iustinianus II. ist sicherlich einer der schillernsten Persönlichkeiten auf dem byzantinischen Kaiserthron. Numismatisch bedeutend ist das mit dieser Prägung von ihm eingeführte Christusbildnis auf der Vs. der Münzen. Auch sonst war der Kaiser extrem an religiösen Fragen interessiert. So berief er 691 die Trullanische Synode ein, auf der für die orthodoxe Kirche entscheidende Fragen geklärt wurden. So wurde es fortan zum Beispiel ausdrücklich begrüßt, dass verheiratete Männer Priester wurden, und der Kauf kirchlicher Ämter wurde ebenso verboten (Simonieverbot) wie die Darstellung Christi als Lamm Gottes. Den Antikenfreund wird es dabei interessieren, dass auch Kulthandlungen zu Ehren des Dionysos (wir befinden uns 300 Jahre nach dem Verbot aller heidnischen Kulte!) nochmals ausdrücklich untersagt werden mussten (Kanon 62: "Auch sollen sie beim Pressen und Umfüllen des Weines nicht den abscheulichen Namen des Bacchus anrufen.").