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London Coin Galleries - Künker
Auction 1  30 October 2015
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Lot 13

Estimate: 5000 GBP
Price realized: 16 000 GBP
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DIE LÖSER DER WELFENHERZÖGE VON BRAUNSCHWEIG UND LÜNEBURG
DAS FÜRSTENTUM BRAUNSCHWEIG-WOLFENBÜTTEL
HERZOG HEINRICH JULIUS, 1589-1613

Löser zu 5 Reichstalern 1608, Zellerfeld. Mit Wertpunze; 145,60 g. Münzmeister Heinrich Oeckeler. Der geharnischte Herzog reitet l. mit Kommandostab und umgelegtem, wehenden Mantel//Fünffach behelmtes, 11feldiges Wappen mit Halberstädter Mittelschild, unten Kartusche mit eingepunzter Wertzahl. Dav. 24; Duve 1; Welter 610.
Von großer Seltenheit.
Randfehler, sehr schön

Exemplar der Auktion Schweizerischer Bankverein 24, Basel 1990, Nr. 434 und der Slg. Edward D. Milas, Auktion Spink Taisei 40, Zürich 1992, Nr. 7.
Mehr als 20 Jahre nach den letzten Lösern seines Vaters Julius ließ dessen Sohn Heinrich Julius wieder Großsilbermünzen ausgeben. Diese werden in zeitgenössischen Texten nicht mehr als Löser bezeichnet, auch wenn die wissenschaftliche Numismatik diesen Begriff weiterhin benutzt. Heinrich Julius dürfte seine Großsilbermünzen hauptsächlich als Mittel der Diplomatie prägen haben lassen, da die Erstausgabe im Jahr 1608 erfolgte, also zu einer Zeit, in der sich der Herzog als Ratgeber Kaiser Rudolfs II. zumeist an dessen Hof in Prag aufhielt. In den Jahren bis zum Tod des Kaisers hatte der braunschweigische Herzog als Direktor des Geheimen Rates großen Einfluss auf die Reichspolitik. Tatsächlich erscheint Heinrich Julius auf seinem Löser in spanischer Hoftracht mit der hohen Halskrause, einer bestickten Weste und dem Mantel, wie sie am Hof Rudolfs II. getragen wurde. Für diese These dürfte auch die Tatsache sprechen, dass mit Ausnahme des Jahres 1611 alle Dicktaler in den Jahren produziert wurden, in denen man keine Löser ausgab. Im Jahr 1608 wurden mit dem gleichen Stempel Löser im Wert von 5, 4 und 3 Talern geprägt.Für 1609 schuf man einen neuen Typ mit leicht veränderter Darstellung. Er zeigt unter dem Pferd das Schloss Wolfenbüttel. Diese Löser wurden im Gewicht von 10, 5 und 3 1/2 Talern ausgebracht. 1610 und 1612 kehrte man zur ersten Darstellung ohne Schloss zurück. 1610 prägte man im Gewicht von 5 und 3 Talern, 1612 im Gewicht von 4, 3 und 2 bzw. 1 1/2 Talern.



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