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Altdeutsche Münzen und Medaillen
Stuttgart-Stadt

Dukatenklippe o.J. (um 1740). Stempel von J. Daniel. Stadtansicht von Südosten (1. Vorderseitenstempel) / Stute mit Fohlen, der Schweif der Stute berührt die Umschrift nicht. Binder 7, Slg. Wurster 1860, Slg. Schloßb. 1701 (nur in Silber), Slg. Hermann 855. 3,44 g.

seltenes Prachtexemplar, fast Stempelglanz
Die Stadt Stuttgart übte als Residenzstadt des Hauses Württemberg nie ein eigenes Münzrecht aus, sondern war seit 1374 als Münzstätte für ihren Landesherrn tätig. Dennoch brachte die Stuttgarter Münze vereinzelt Prägungen hervor, die nicht auf Anordnung des württembergischen Hofes hin erfolgten. Hervorzuheben dabei sind die Stuttgarter Klippen des 18. Jahrhunderts, die zu Schmuck- und Geschenkzwecken hergestellt wurden. So konnte man derartige Stücke als Geschenke zur Taufe, Konfirmation oder zum Jahreswechsel erwerben. In die Literatur sind sie unter der Bezeichnung "Tauf-, Paten- bzw. Neujahrsklippen" eingegangen. Noch vor der Mitte des 18. Jahrhunderts begannen der Münzmeister Johann Peter Rasp und der Stempelschneider Jeremias Daniel mit der Ausprägung quadratischer Geschenkstücke in Gold und Silber. Die goldenen Exemplare entsprachen in Feingehalt, Gewicht und Stückelung den Dukaten und ihren Teilstücken. Die Herstellung der Stempel, der Einkauf von Gold und Silber sowie die Prägung der Stuttgarter Klippen und deren Verkauf erfolgten im Namen und auf Rechnung der Münzbeamten. Die überwiegende Mehrzahl der Stuttgarter Klippen trägt das Stempelschneiderzeichen von Jeremias Daniel, dessen Darstellungen der Stadtansicht -in vier unterscheidbaren Typen- alle in der Mitte die Stiftskirche und das Alte Schloss zeigen. Davor ist der 1599-1609 von Heinrich Schickhardt als Rüstkammer und Marstall errichtete und 1786 abgerissene Neue Bau auf dem heutigen Karlsplatz zu sehen. Links erstreckt sich die Esslinger Vorstadt mit der Leonhardskirche, rechts der Lustgarten mit seinen berühmten Renaissancegebäuden.