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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 271  4 February 2016
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Lot 714

Estimate: 20 000 EUR
Price realized: 18 000 EUR
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RUSSISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
ZAR PETER I. DER GROSSE, 1682-1725

Goldmedaille 1709, von S. Judin und B. Scott (spätere Prägung um 1760). Tapferkeitsmedaille für Offiziere in der Schlacht bei Poltawa am 28. Juni 1709 (nach gregorianischem Kalender am 8. Juli 1709). Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz und umgelegtem Mantel//Ansicht der Schlacht, im Hintergrund r. die befestigte Stadt Poltawa. 51,07 mm; 74,40 g. Diakov 27.2 (dort nur in Silber).
GOLD. Von größter Seltenheit. Winz. Randfehler, vorzüglich
„Die russische Medaillenprägung der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts hat einen umfangreichen Bestand an Stempeln hinterlassen. Die Auflagen der Medaillen waren nicht nach einer bestimmten Prägeanzahl beendet. Das Interesse an den Medaillen dieser Zeit war sehr hoch, so dass die Stempel häufig benutzt, beschädigt und danach ersetzt wurden. Im Laufe des 18. Jahrhunderts waren die Medaillen auf Peter den Großen sehr beliebt und wurden zahlreich nachgeprägt." Schukina, E. S.: Medaillenkunst im 18. Jahrhundert, Leningrad 1962. Wir freuen uns, Ihnen eine solche Nachprägung der Originalmedaille von 1709 aus der Hand des Stempelschneiders Gojen in unserer Auktion anbieten zu können. Bei der Nachprägung wurde der Stempel der Vorderseite von Samoil Judin und der Stempel der Rückseite – mit der Darstellung der Schlacht von Poltava – von Benjamin Scott geschnitten. Der Engländer Benjamin Scott wurde für seine Tätigkeit in Russland 1748 von der Münzkanzlei eingeladen und arbeitete dort bis 1761. Alexander Sivers hat die genauen Vertragsbedingungen und verschiedene Etappen seines Lebens beschrieben. Darüber hinaus listet er seine Arbeiten auf, bei denen es sich meistens um spätere Nachprägungen von berühmten Medaillen handelte. Eine große Bedeutung hatte auch seine pädagogische Tätigkeit, da er sehr sorgfältig einige russische Medailleure ausbildete. Zwei von seinen drei Lehrlingen sind ebenfalls berühmte russische Medaillenkünstler geworden – Samoil Judin und Timofej Ivanov. Man kann Scott vielleicht nicht als besonders kreativen Medailleur bezeichnen, da er stilistisch sehr stark an seinen Vorlagen hing. Aber vor allem Eigenschaften wie Genauigkeit bei der Kopierarbeit und sachlich-technische Kompetenz waren zu diesem Zeitpunkt die geforderten Eigenschaften für den Hauptmedailleur des Münzhofes. Die hier angebotene Medaille ist unserer Meinung nach ein sehr gelungenes Exemplar von Scott und Judin und stellt ein historisch und künstlerisch äußerst interessantes Objekt dar.

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