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Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG
Auction 274  15-16 March 2016
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Lot 3355

Estimate: 3500 EUR
Price realized: 5000 EUR
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EUROPÄISCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN
NIEDERLANDE
AMSTERDAM

Stadt. Silbermedaille 1650, von S. Dadler, auf den geplanten Angriff auf Amsterdam und den Tod Wilhelms II. von Nassau-Oranien am 6. November. Roß springt l., im Hintergrund Stadtansicht von Amsterdam, r. Sonnengesicht, oben halten zwei Löwen das gekrönte Stadtwappen//Auf einem Wolkenband Phaetons Sturz aus dem Sonnenwagen, unten Stadtansicht von den Haag mit der aus der Stadt herausführenden Begräbnisprozession. 68,36 mm; 88,84 g. Maué 76; v. Loon II, S. 353.
In originalem Holzetui mit eingeklebtem Gedicht. Prachtvolle Patina, leicht berieben, vorzüglich

Das vorliegende Exemplar liegt in einem dunklen runden Holzetui, in dessen Deckelinnenseiten ein Gedicht des berühmten niederländischen Dichters und Dramatikers Joost van den Vondel (1587-1679) eingeklebt ist. Dieser schrieb zahlreiche sogenannte "Byschriften bij penningen" mit Bezug zu den geprägten Medaillen, die den Holzetuis, in denen die Prägungen ursprünglich ausgeliefert wurden, beigelegt wurden und heute nur noch selten in der originalen Kombination zu finden sind. Speziell von dem geplanten Angriff auf Amsterdam 1650 handelt das Gedicht "Van den overval en afval", wobei die zwei Bestandteile "Overval" und "Afval" jeweils die Innnenseiten des Vorder- und Rückseitendeckels zieren.
Die Anerkennung der Niederlande im Westfälischen Frieden von 1648 führte zum Aufstieg zu einer der führenden Handels- und Seemächte in Europa, die - insbesondere durch die Aktivitäten der Vereinigten Ostindischen und der Westindischen Companie - auch weltweit Bedeutung erlangte. Träger der Wirtschaftsmacht war vor allem das Amsterdamer Regentenpatriziat. Die ausgesprochen starke Stellung der Regenten führte zu einem scharfen Konflikt mit der Statthalterschaft, die sich wiederum auf den Adel und die Bevölkerung der Landprovinzen stützte. Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen war die Belagerung Amsterdams durch Statthalter Wilhelm II., die am 30. Juli 1650 begann und bereits am 4. August abgebrochen werden mußte. Der Konflikt wurde durch den plötzlichen Tod Wilhelms II. an den Pocken am 6. November 1650 beendet. Die führenden vier (der sieben) Provinzen Holland, Zeeland, Utrecht und Overijssel beschlossen im Januar 1651 keinen neuen Statthalter zu benennen. Im August 1651 stimmten auch die drei übrigen Provinzen Groningen, Friesland und Gelderland dieser Übereinkunft (der sogenannten "Groten Vergadering") zu.
Zwei Karolingerdenare aus Dorestad finden Sie unter den Nrn. 2969 und 2970.

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