Watch List notes:

KELTISCHE MÜNZEN
SÜDDEUTSCHLAND

Vindeliker. 1/4 (!!) Stater, subferrat! Vogelkopf links im Dreiviertelkranz, dahinter Spange. Rv/ Flacher Torques mit 3 Kugeln. Kellner Typ IIA; Slg. Karl –; Slg. Flesche –; Leu 65 (1996), 10 (CHF 4 200.- Zuschlag). 1,51 g.
Elektron mit Eisenkern! Sehr schön/vorzüglich

Das einzige Vorkommen dieses Viertelstaters "Vogelkopf mit Spange" war in der Auktion Leu 65 vom Mai 1996, dort richtig als "unpubliziert ?" beschrieben. Zwar ist in der Slg. Flesche unter der Nr. 297 ein Viertelstater "Kellner Typ II A" aufgeführt, doch sieht man selbst in der dortigen Vergrößerung keinerlei Spange (selbst der Blattkranz verbirgt sich wegen einer starken Prägeschwäche !), auch die Rückseite mit dem Oval passt nicht zu Kellner Typ II A. Das Exemplar Flesche stammt aus der Auktion Gorny & Mosch 133 (2004), 5 (Zuschlag € 4.600.-) und ist dort richtig als "Zum Typus vgl. Kellner Typ II F" beschrieben. Das vorliegende Exemplar zeigt in der Vergrößerung über und unter dem Schnabel 2 minimale Erhebungen, sie würden den üblichen Kugeln der Kellner Typen II C bis 11 D entsprechen. Das Exemplar Leu zeigt diese minimalen Erhebungen nicht. Lt. freundlicher Auskunft von Herrn Dr. R. Lehmann/Universität Hannover, ist dies die erste keltische Goldmünze mit Eisenkern, die er analysieren konnte. "Gefütterte" Statere mit Bronzekern und Goldüberzug sind recht häufig anzutreffen, leider aber in den meisten Fällen durch die leichte Ausdehnung des Bronzekerns mit mehr oder weniger abgeplatzter Goldauflage. Bei den gefütterten Münzen der Kelten stellt sich natürlich die Frage nach dem Auftraggeber, der Stammesfürst oder der eigentliche "Hersteller". Auffallend ist, dass bei sogenannten Weihefunden gefütterte Stücke nur äußerst selten vorkommen; also doch noch etwas Respekt vor der Gottheit!