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Westfälische Auktionsgesellschaft
Auction 76  7 September 2016
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Lot 471

Estimate: 150 EUR
Price realized: 380 EUR
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Ausländische Münzen und Medaillen
Polen

Bronzemedaille 1789, von Loos. Auf die Eintracht im polnischen Landtag. Geschenk Preußens durch den Sondergesandten Luchesini an den polnischen König und seine Marschälle anlässlich des einstimmigen Beschlusses des polnischen Reichstages, zur Sicherung der Unabhängigkeit gegenüber Russland, eine Armee von 100.000 Mann aufzustellen. Johann III. Sobieski als römischer Feldherr nach links einen Türken niederreitend / Personifizierte Polen mit Schwert und Schild. Sommer A 22, H.-Cz. 3309. 51,5 mm.
Prachtexemplar mit herrlicher Patina. Winziger Randfehler, Stempelglanz

Die von Stanislaw August Poniatowski angestrebten Veränderungen in der Verwaltung und im politischen System des Königreichs sollten die politische Lähmung der Wahlmonarchie aufheben, das Land in gesellschaftlicher, sozialer und ökonomischer Hinsicht verändern und zu einer modernen Staats- und Landesverwaltung führen. Russland und Preußen betrachteten diese Entwicklung jedoch mit Argwohn. Der zunächst von der Zarin unterstützte Poniatowski erwies sich insbesondere für russischen Geschmack plötzlich als zu reformfreudig, so dass sich Katharina II. bemühte, der angestrebten Modernisierung ein Ende zu setzen. Sie kehrte daher ihrerseits die Vorzeichen um und unterstützte nun offen die anti-reformerische Magnatenopposition. Das polnische Verhältnis zu Preußen verbesserte sich allerdings. Die Annäherungen mündeten am 29. März 1790 sogar in ein preußisch-polnisches Bündnis, welches die Reformen, so die Hoffnung Polens, insbesondere auch außenpolitisch, sichern. Die Rolle Preußens bei der Ersten Teilung schien vergessen. Doch so uneigennützig wie gehofft war dessen Politik nicht, denn auch für Preußen galt: Die '82Adelsanarchie' und das Machtvakuum waren durchaus gewollt, weshalb es sowohl im preußischen als auch im russischen Interesse lag, dem erwähnten Reformstreben entgegenzusteuern. Die Bemühungen blieben jedoch ohne Erfolg. Zu den wichtigsten Neuerungen gehörten die Abschaffung des Adelsprivilegs der Steuerfreiheit und die Errichtung eines stehenden Heeres mit 100.000 Mann sowie die Neuausrichtung des Staatsbürgerschaftsrechts.
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