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Westfälische Auktionsgesellschaft
Auction 76  7 September 2016
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Lot 679

Estimate: 400 EUR
Price realized: 340 EUR
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Medaillen
Personenmedaillen

Wrede, Karl Philipp Fürst von *1767 Heidelberg, +1838 Ellingen, bayerischer Feldmarschall, Abgesandter Bayerns auf dem Wiener Kongress. Silberne Steckmedaille o.J., von Stettner. Brustbild nach rechts / Viktoria bekränzt antiken Krieger. Mit neun losen einfarbigen beschrifteten und acht kolorierten Einlagen mit Schlachtenszenen . Slg. Julius 3138, Preßler 433, Slg. Simmermacher 58. 30 mm. 30,0 mm, 9,52 g.
Vorzüglich

Von Wrede war zeit seines Lebens Berufssoldat. Während des Krieges gegen Russland führte Wrede 1812 die 2. bayerische Division. Nach den schweren, verlustreichen Kämpfen bei Poloczk an der Düna vom 16. bis 22. August 1812 und dem Tode von Deroys übernahm er den Oberbefehl über dessen Division. Seine teilweise etwas derbe Art machte ihm nicht nur Freunde. Wrede wurde von dem Dichter Ernst Moritz Arndt posthum der Plünderung bezichtigt. So habe er im schlesischen Oels "ganz nach französischer Marschallsweise bei seinem Abzuge alles herzogliche Schlosssilber mit zu seinem Feldgepäck legen lassen." Noch im Erscheinungsjahr des Buches wurde Arndt für diese Passagen wegen Verleumdung der bayerischen Armee vor das Schwurgericht Zweibrücken geladen, wo der 89-Jährige nicht erschien und wegen seiner Widersetzlichkeit zu einer Gefängnis- und Geldstrafe verurteilt. So schrieb Arndt in seinem 1814 erschienenen Buch Blick aus der Zeit auf die Zeit, S. 39: "Statt dessen fordert Baiern, wo es bitten, pocht es, wo es schweigen, trotzt es, wo es sich beugen sollte, und sein sogenannter Fürst-Feldmarschall Wrede, den wir durch seinen Prunk, seinen Uebermuth und seine Habsucht immer nur als einen französischen Marschall gekannt haben und durch die schlechte und schülerhafte Ordnung der Schlacht bei Hanau wahrlich nicht als einen Feldherrn haben kennen lernen."
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