Russland
Russland
Silberplakette 1907, von Szirmai. Auf die schwedische Teilnahme an der 2. Friedenskonferenz in Den Haag. Fama zwischen Medaillons mit den Brustbildern von Nikolaus II. und der niederländischen Königin Wilhelmina / Sitzende gekrönte weibliche Gestalt neben Schrifttafel, darüber vier Zeilen Schrift, rechts Medaillon mit dem Porträt des schwedischen Königs Oskar II. Diakov - vergl. 1438.1/2. 71,8 x 89,8 mm, 229,1 g.
Mattiert. Vorzüglich
Die Haager Friedenskonferenzen wurden aufgrund der Anregung des russischen Zaren Nikolaus II. und auf Einladung der niederländischen Königin Wilhelmina 1899 und 1907 in Den Haag einberufen und sollten der Abrüstung und der Entwicklung von Grundsätzen für die friedliche Regelung internationaler Konflikte dienen. An der zweiten Konferenz vom 15. Juni bis zum 18. Oktober 1907 waren Vertreter aus insgesamt 44 Staaten beteiligt, um eine internationale Rechtsordnung auszuarbeiten und Normen für friedliche Lösungen bei internationalen Streitfällen zu erreichen. Sie konnten sich auf keine Abrüstungsschritte einigen und scheiterten bei der Einführung einer obligatorischen Schiedsgerichtsbarkeit wegen des Erfordernisses der Einstimmigkeit an der deutschen Ablehnung, der sich auch Österreich-Ungarn, die Türkei und einige kleinere Staaten anschlossen. Dennoch kam es zur Errichtung des Schiedsgerichtshofs in Den Haag. Deutschland, das maßgeblich für das Scheitern der Haager Friedenskonferenzen in der Frage der obligatorischen Schiedsgerichtsbarkeit verantwortlich gewesen war, hat sich nach 1945 per Gesetz dazu verpflichtet, sich bei zwischenstaatlichen Streitigkeiten der Rechtsprechung des Haager Gerichtshofes zu unterwerfen.zExemplar der Slg. Bonde, Auktion Künker 145, Oktober 2008, Nr. 7615.