Altdeutsche Münzen und Medaillen
Aachen
Städtische Prägungen. Bronzemedaille 1818, von Brandt. Auf den Fürstenkongress in Aachen. Sitzende Stadtgöttin mit dem Modell des Aachener Münsters / Rutenbündel umgeben von Lorbeerkranz mit den Wappen der fünf Großmächte. Menadier 52. Diakov 412,1, Slg. Julius 3639, Bramsen -, Lehnert 29, Wurzbach 1, Bolzenthal 92, Slg. Henckel 4803, Slg. Marienburg 5537. 50,0 mm.
Tuscheziffer, kleine Randfehler, vorzüglich
Der Aachener Kongress gilt als erster Monarchenkongress. An ihm nahmen teil Zar Alexander I. begleitet von Karl Robert von Nesselrode, Friedrich Wilhelm III. (Preußen), Kaiser Franz I. von Österreich begleitet von Christian Günther Graf Bernstorff, Clemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich und Karl August Fürst von Hardenberg, zudem als Vertreter Englands Arthur Wellesley Wellington und Robert Castlereagh sowie auf Seiten Frankreichs Armand Emmanuel du Plessis, Herzog von Richelieu. Der Kongress beriet Maßnahmen, um die revolutionär-demokratischen Bewegungen in Europa zu bekämpfen. In einem Vertrag mit Frankreich wurden endgültig die Bedingungen festgelegt, die sich aus dem Pariser Frieden von 1815 ergaben. Es wurde der sofortige Abzug der Besatzungstruppen aus Frankreich und die Herabsetzung der verbliebenen Kriegsentschädigungen von 280 auf 265 Millionen Francs vereinbart. In einer Konvention bekräftigten die vier Siegermächte Russland, Preußen, Österreich und England ihre Entschlossenheit, das in Frankreich wieder eingesetzte feudale Regime der Bourbonen notfalls mit Waffengewalt zu stützen. Unter anderem wurde der badisch-bayerische Grenzstreit über die rechtsrheinische Pfalz zugunsten Badens entschieden.