RÖMER
RÖMISCHE KAISERZEIT
Titus als Caesar, 69 - 79 n. Chr. Aureus (7,11g). 76 n. Chr. Mzst. Rom. Vs.: T CAESAR IMP VESPASIANVS, Kopf mit Lorbeerkranz n. r. Rs.: COS V, n. r. laufende Kuh. RIC 868; C. 53; BMC 187; BN 164; Calicó I, 734.
Gold! Fast vz
Der vorliegende Reverstypus ähnelt einem unter Augustus geprägten Aureus (vgl. Calicó I, 168) und soll mit der Wahl des ähnlichen Motivs das Bemühen der Flavier, eine Verbindung zum Augusteischen Zeitalter herzustellen, hervorheben. Dargestellt ist die Kuh des griechischen Bildhauers Myron, dessen Hauptschaffenszeit die Jahre von etwa 480 v. Chr. bis 440 v. Chr. umfasste. In diesem Zeitraum schuf er zahlreiche Bronzestatuen, die am Übergang von der Früh- zu Hochklassik der griechischen Plastik stehen. Von seinem Werk sind keine Originale überliefert. Unter dem reichen Bestand römischer Marmorkopien von griechischen Originalen lassen sich aber ziemlich sicher zwei Werke dem Myron zuschreiben: der Diskobol und die Athena-Marsyas-Gruppe. Außerdem war der Bildhauer berühmt für seine naturgetreuen Tierdarstellungen, zu denen eine Bronzekuh gehörte (Plinius, Naturalis historia 34, 58; Quintilian 12, 10, 7). Diese war auf der Athener Akropolis aufgestellt und wurde später nach Rom verschleppt. Dies geschah vermutlich auf Veranlassung von Kaiser Augustus, da aus seiner Regierungszeit ein ähnliches Münzmotiv bekannt ist, das wahrscheinlich als Vorbild für die Stempelschneider vespasianischer Münzen diente. Um 75 n. Chr. wurde die Bronzekuh zusammen mit anderen griechischen Statuen auf dem Gelände des Templum Pacis in Rom, dem Forum des Vespasian, aufgestellt.