RÖMER
RÖMISCHE KAISERZEIT
Antoninus Pius, 138 - 161 n. Chr. AE Medaillon (48,17g). Nach 145 n. Chr. Vs.: ANTONINVS AVG PIVS P P TR P COS IIII, Büste mit Lorbeerkranz u. Aegis n. l. Rs.: Viktoria n. r. kniet sich auf einen zu Boden gesunkenen Stier u. umfasst eines seiner Hörner. C. 1167; Gnecchi S. 22 f. Nr. 109 mit Taf. 55/4 (dieses Stück); Toynbee S.145 Anm. 187 mit Taf. XL,7 (dieses Stück).
Kastanienbraune Patina, ss-vz
Ex British Museum Collection, verkauft 1874.
Als terminus post quem für die Entstehung dieses Medaillons gilt das Jahr 145 n. Chr., in dem Antoninus Pius zum 4. Mal Konsul war. Innerhalb der Viktoria-Serie gehört der Typus der sog. 'Nike Tauroctonos' zu den schönsten Münzbildern (s. Toynbee a.O.). Das Motiv der Stiertötung (griech. ταυροκτονοσ) imitiert klassische, griechische Darstellungen der geflügelten Nike, die einen Stier tötet. Kanonisiert wurde das Darstellungsschema um 200 v. Chr. von einer Bildhauerschule in Pergamon. Das Motiv der den Stier tötenden Nike kam unter der Herrschaft des Kaisers Trajan (98 - 117 n. Chr.) wieder in Mode und wurde zum Vorbild für die Tauroktonie im Mithras-Kult, in dem sie das wichtiges Motiv darstellt. In den unterschiedlichen Gattungen Malerei, Skulptur und Relief findet sich das Motiv im Mittelpunkt von jedem Mithräum.