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Gorny & Mosch
Auction 241  10-12 October 2016
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Lot 2256

Estimate: 3500 EUR
Lot unsold
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RÖMER
RÖMISCHE KAISERZEIT

Hadrian, 117 - 138 n. Chr. AE Medaillon (40,97g). Mzst. Rom(?). Vs.: HADRIANVS AVG COS III PP, Kopf n.r. Rs.: Neptun steht mit Dreizack n.r. und hat einen Fuß auf eine Prora gestellt, ihm gegenüber steht Minerva, die eine Hand an den in der Mitte stehenden Baum gelegt hat. Dahinter ein Schild, um den sich eine Schlange windet. C. 1493; Gnecchi III, S. 20/Nr.100 (var.), Taf. 146, Nr. 8 u. 9. Dunkle grünbraune Patina, Korrosionsstellen, ss

Auf der Rückseite des Medaillons wird Hadrians's Vorliebe für die griechische Kunst und seine Lieblingsstadt Athen gehuldigt: Dargestellt ist der Wettstreit zwischen Poseidon (Neptun) und Athena (Minerva) um die Schirmherrschaft über Athen. Welche Gottheit der Stadt das nützlichere Geschenk gemacht hat, sollte gewinnen. Poseidon schuf eine Quelle oder einen Brunnen, die aber nur Salzwasser gaben. Athena spendete den Olivenbaum und damit dessen Holz und Früchte. So wurde sie als Siegerin des Wettbewerbs die Schutzgöttin und Namensgeberin von Athen. Der heilige Olivenbaum stand auf der Akropolis und soll nach der Zerstörung der Parthenons durch die Invasion der Perser 480 n. Chr. neu ausgeschlagen haben. Die Szene auf dem Medaillon geht vermutlich auf eine Skulpturengruppe oder ein Relief zurück, dessen Schöpfer Alkamenes war und von dem Pausanias berichtet. Eine direkte Parallele findet sich in einem Cameo aus Sardonyx, der in der Zeit zwischen 40 - 30 v. Chr. geschnitten wurde und sich im Nationalmuseum von Neapel befindet. Der Cameo ist wahrscheinlich der Prototyp für dieses Münzbild, das von Hadrian auch für Sesterzen verwendet wurde. Mit Varianten taucht die Szene auch auf Medaillons für Marc Aurel auf und wurde auch noch bis ins 3. Jh. n. Chr. für Bronzenominale der Athener verwendet.

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