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SINCONA AG
Auction 36  27 October 2016
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Lot 7178

Starting price: 950 CHF
Lot unsold
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Deutschland vor 1918
Geldscheine der altdeutschen Staaten
Westphalen, Königreich.

Staats-Anleihe 1810, 2. Oktober. 100 Franken. Obligation der Reichsschulden-Amortisations-Casse zu 4% (Dekret vom 19. Oktober 1808). Dabei 15 Zinskupons für Viertel-jährliche Zinsen über 2 Francs. Rote Stempel auf den Coupons. Pick/Rixen A510, A518; Pick S798, S807. III / very fine.

Das Königreich Westphalen ging 1807 nach dem Tilsiter Frieden aus den von Preussen abgetretenen links-elbischen Besitzungen und annektierten Gebieten seiner Verbündeten (Braunschweig, Corvey, Teile Kurhessens) hervor. Als König wurde Napoléons jüngster Bruder Jérôme Bonaparte eingesetzt. Nach wiederholten Unruhen, einem Aufstand 1809 und der Rückkehr von nur einem Zehntel der Armee aus Russland, begann für der jungen König der Niedergang. Nach der Völkerschlacht von Leipzig löste sich das Königreich 1813 auf. Gemäss Königlichem Dekret von 1808 wurde eine Staatsanleihe von 20 Millionen Francs/Franken aufgesetzt, um die "an das französische Gouvernement noch schuldigen Rückstände an ausserordentlichen Kriegssteuern und ordentlichen Einkünften des Königreichs abzutragen". Als Sicherheit des Kapitals und der Zinsen dienten "sämtliche Einkünfte des Königreichs, die Einkünfte der Amortisationskasse und die der Forsten". Es handelte sich folglich um eine Zwangsanleihe, mit der Napoléons Geldeintreiber alle vermögenden Einwohner der besetzten Lande zu "Investoren" machten, ob sie wollten oder nicht. Nach dem Ende des Regimes fühlte sich niemand mehr für die Rückzahlung der Anleihen zuständig. In der Zwischenzeit waren die Zins-Coupons im Volk auch als Banknoten in Zirkulation.

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