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Dr. Busso Peus Nachf.
Auction 417  2 November 2016
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Lot 793

Estimate: 100 000 EUR
Price realized: 240 000 EUR
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Kaiserliche Prägungen
Magnentius für Decentius Goldmedaillon zu 2 Solidi 352/353, Trier. DN DECENTIVS FORT CAES, Büste im Konsulargewand mit Adlerzepter nach rechts / GLORIA ROMANORVM, TR, Roma mit Helm, Zepter und Victoria-Statuette auf Schild. RIC 274 (dieses Expl.) C. - Gnecchi - 8.95 g.; Scharfes Gepräge Unikum Vorzüglich Marginaler Doppelschlag im Avers

Erstmals, allerdings fehlerhaft publiziert von L. Strauss, Ein Fund spätrömischer Goldmünzen bei Morenhoven, Frankfurter Münzzeitung 3, 1932, S. 384-386, Nr. 13 m. Tf. 6, Nr. 17. Korrigiert von H.-J. Lückger, Goldene Tapferkeitsmedaillen des Dezentius, Blätter für Münzfreunde 68, 1933, S. 726-728. Die eigenartige Abstufung des Nominalgewichts bei den Goldmedaillons der constantinischen und nach-constantinischen Epoche aus Trier belegt, dass es sich hier ungeachtet ihrer formalen Ähnlichkeit mit monetären Geprägen kaum um Zahlungsmittel im herkömmlichen Sinne gehandelt haben dürfte. Gleichwohl sind diese Medaillons immer wieder in größerer Stückzahl und keineswegs für eine lediglich auf ihren Entstehungsort bezogene Verwendung hergestellt worden: Es handelt sich hier ähnlich wie bei manchen Medaillen der Renaissance und bei vielen Schaumünzen des Barock um sogenannte Donativa, also um Ehrengeschenke, die etwa höheren Offizieren, wichtigen Funktionären des Verwaltungsapparates sowie sonstigen Amts- und Würdenträgern in Anerkennung hervorragender Verdienste und als Zeichen der Verbundenheit mit dem Kaiserhaus bei besonderen Gelegenheiten überreicht worden sind. Dass es ausgerechnet in Trier um die Mitte und in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts verstärkt zur Ausprägung von solchen Donativa unterschiedlicher Wertstufe in zahlreichen Varianten und - zumindest ursprünglich - auch in größerer Stückzahl gekommen ist, hat selbstverständlich mit der exponierten Lage dieser verhältnismäßig neuen kaiserlichen Residenz im Norden Galliens unweit der stets gefährdeten und oft umkämpften Grenze zu den Siedlungsgebieten der Germanen zu tun: Der Bedarf an solchen militärischen wie zivilen Auszeichnungen war hier offenbar immer wieder besonders groß. From the hoard of Morenhoven near Bonn. First but incorrectly published by L. Strauss in Frankfurter Münzzeitung 3, 1932, p. 384-386, no. 13 m, later on corrected by H.J. Lückger in Blätter für Münzfreunde 68, 1933, p. 726-728. The unusual weight sequence of gold medaillons of the constantian and post-constantian period from Trier proves that despite their similarity with coins those strikings could hardly have been used as money in the strict sense of the word. Nevertheless those medals were produced on several occasions and eventually even in large numbers. But they were medals and in the same way as similar objects from the Renaissance and the Baroque mainly intended to function as donativa, that is as honorary gifts to important individuals such as representatives of foreign powers or as higher officers in the army and in the imperial administration. That such medaillons were particularly issued during the second half of the 4th century at the mint of Trier is certainly due to the exposed location of this new imperial residence in the Northeast of Gallia near the constantly threatened and often contested Germanian border. Here the general need for decorations of the kind must have been quite large.
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