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H.D. Rauch
Auction 102  7-10 Nov 2016
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Lot 106

Starting price: 70 000 EUR
Price realized: 70 000 EUR
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Imperium Romanum
Pertinax (192-193)
Publius Helvius Pertinax als Kaiser: Imperator Caesar Publius Helvius Pertinax Augustus Geboren 1. August 126 n. Chr. in Alba Pompeia. Gestorben 28. März 193 n. Chr. in Rom.

(D) Aureus (7,34g), Roma, Januar-März 193 n. Chr. (anno 946 ab urbe condita). Av.: IMP CAES P • HELV - PERTIN AVG, Kopf mit Lorbeerkranz n.r. Rv.: AEQVIT • AVG • TR P • COS II, Aequitas mit Waage und Cornucopiae v.v., Kopf n.l. RIC 1a (R2), C 1 (300 Fr.), BMC 14 (stgl.), Woodward 3/A (Tf. X, 2), Calicó 2379b (Rv. stgl. Abb.). Unbedeutende winzige Haarkratzer. Erstklassiges Prachtexemplar von großer Seltenheit und höchster Qualität, mit kraftvoll modelliertem Portrait, welches durchaus eine gewisse Milde zum Ausdruck bringt. Auf breitem Schrötling sorgfältig ausgeprägt und beidseitig ausgezeichnet zentriert sowie mit leichtem Stempelglanz.
Gold RR stplfr.

Ex Leu 72 (1998), 461.
Pertinax war zwar niederer Herkunft, genoss aber die Achtung der Senatoren und hatte sich mehrfach militärisch bewährt, beim Tode des Commodus hatte Pertinax das Amt des Stadtpräfekten inne. Auf den Kaiserthron kam er allerdings auf Betreiben des Praetorianerpräfekten Laetus, der die Ermordung des Commodus veranlasst hatte. Nach kurzer Zeit verlor Pertinax jedoch den Rückhalt des Praetorianerpräfekten und wurde nach knapp drei Monaten als Kaiser von meuternden Soldaten getötet. Cassius Dio, ein Zeitgenosse des aus dem folgenden Bürgerkrieg als Sieger hervorgegangenen Septimius Severus, der sich ja als Rächer des Pertinax stilisierte, zeichnet dementsprechend ein helles Bild des glücklosen Kaisers: "Während eine kriegerische Natur vielfach in Härte und eine friedliche in Feigheit endigt, zeichnete sich Pertinax in beiden Richtungen aus, ein furchterweckender Kriegsmann und zugleich ein kluger Friedensfürst. Kühnheit, an der Tapferkeit teil hat, zeigte er gegen Reichsfremde und Empörer, Milde jedoch, verbunden mit Gerechtigkeit, gegen seine Landsleute und die ordnungsliebenden Kreise. Als er dann zur Führung der Welt berufen wurde, erschien er niemals seiner gehobenen Stellung unwürdig, so dass er etwa in einigen Dingen allzu große Nachgiebigkeit, in anderen wieder ungebührlichen Stolz an den Tag gelegt hätte, nein, vom Anfang bis zum Ende blieb er sich in allem völlig gleich, ernst und doch nicht finster, freundlich ohne Selbsterniedrigung, klug berechnend und dabei kein Schurke, gerecht ohne Kleinlichkeit, ein vernünftiger Hauswirt, der nicht knausert, hochgemut ohne Großtuerei." (Cassius Dio, 75, 5, 6, Übersetzung O. Veh).

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