Watch List notes:

Res Publica
L. Marcius Philippus • tresvir monetalis
Consules: Cn. Cornelius Lentulus Marcellinus • L. Marcius Philippus

(D) Denarius (3,92g), Roma, 56 v. Chr. (anno 697 ab urbe condita). Av.: ANCVS, Kopf des Marcus Ancus mit Diadem n.r., dahinter Lituus. Rv.: PHILIPPVS / A-Q-V-A - MAR (teilweise in Ligatur), Reiterstatue auf Aquaeduct n.r., unter dem Pferd Pflanze. Crawford 425/1, Albert 1346, Sydenham 919, RBW 1524. Feines Exemplar mit charaktervollem Königskopf, wunderbar ausgeprägtem Revers und sehr attraktiver dunkler Tönung.
vzgl./vzgl.-stplfr.

Erworben 1998.
Lucius Marcius Philippus ist der letzte Vertreter der weitverzweigten Familie der Marcii im Amt eines Münzmeisters, die in ihrer Gesamtheit über ein halbes Dutzend Tresviri Monetales vorweisen kann. Der Vater des L. Marcius Philippus trug denselben Namen und war im Jahre 56 v. Chr. Konsul, also im selben Jahr, in dem sein Sohn das Münzmeisteramt antrat. Der Vater des Münzmeisters erlangte noch eine gewisse Rolle beim Übergang von der Republik zum Prinzipat: Er heiratete in zweiter Ehe Atia, die Nichte Caesars und Mutter Octavians. Er riet seinem Stiefsohn Octavian, dem späteren Kaiser Augustus, nach der Ermordung Caesars das Erbe des Diktators auszuschlagen, was Octavian jedoch mit bekanntem Ergebnis ablehnte. Unser Münzmeister Lucius Marcius Philippus war also der Stiefbruder des Octavian. Philippus überlebte die Bürgerkriege und wurde im Jahre 38 Suffektkonsul. Mit der Darstellung des römischen Königs Ancus Marcius im Avers stellt der Münzmeister den uralten, legendären Ursprung seiner Familie vor. Der Lituus wird wohl für das Augurat der Könige oder eines Familienmitgliedes stehen. Die Rückseite ist ebenfalls dem Ruhme der Marcier gewidmet und zeigt einen Aquädukt mit einer Reiterstatue. Diese stellt Quintus Marcius Rex dar, den Erbauer der Aqua Marcia. Jener war im Jahre 144 Prätor und wurde mit dem Ausbau einer neuen Wasserleitung nach Rom betraut. Die nach ihm benannte Aqua Marcia war die längste der elf römischen Wasserleitungen, deren Quelle über 90 km von Rom entfernt im Tal des Anio lag.