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IMPERATOREN
M. Iunius Brutus (Quintus Servilius Caepio Brutus) • imperator • L. Sestius Quirinalis • proquaestor •
Consules: M. Aemilius Lepidus • L. Munatius Plancus

(D) Denarius (3,77g), Heeresmünzstätte im südwestlichen Kleinasien (Lykien?), mit L. Sestius Quirinalis (proquaestor), Frühjahr-Frühsommer 42 v. Chr. (anno 711 ab urbe condita). Av.: L • SESTI P-R-O - Q, Büste der Libertas capite velato n.r. Rv.: Q • CAEPIO • BRVTVS PRO - CO-S, Dreifuß zwischen Securis und Simpulum. Crawford 502/2, Albert 1524, Sydenham 1290, RBW 1768, CRI 201. Prachtvolles Exemplar aus gutem Metall, mit ausgezeichnet zentriertem Revers aus frischem Stempel, mit herrlicher dunkler, leicht irisierender Tönung und sehr leichtem Stempelglanz.
R f.stplfr.

Ex UBS 45 (1998), 705. Quintus Caepio Brutus ist der verkürzte Name des berühmten Caesarmörders Brutus, der seit seiner frühen Adoption in die Gens Servilia offiziell Quintus Servilius Caepio Brutus hieß. Der überzeugte Republikaner kämpfte bereits in der Schlacht von Pharsalus gegen Caesar. Nach der Niederlage wurde er jedoch begnadigt und späterhin von Caesar sogar gefördert. So erlangte er die Statthalterschaft für die Gallia Cisalpina und im Schicksalsjahr 44 v. Chr. wurde er Praetor Urbanus und designierter Konsul für das Jahr 41. Nach der Ermordung Caesars ging Brutus mit seinen Anhängern in den Osten des Reiches und rüstete sich für den Entscheidungskampf gegen die Anhänger Caesars. Die vorliegende Prägung benennt Brutus als Prokonsul und verweist auf sein letztes offizielles Amt, welches ihm in den Wirren des Jahres 43 vom Senat zunächst noch bestätigt wurde. Für die Münzprägung verantwortlich zeichnet sich der Proquästor Lucius Sestius Quirinalis. Er stammt aus dem plebejischen Geschlecht der Sestier ist der einzige seiner Familie, der auf Münzen erscheint. Er war der Sohn des Publius Sestius, der 57 v. Chr. Volkstribun und im Jahre 53 Prätor gewesen war. Zweimal wurde der Vater bei politisch ambitionierten Prozessen erfolgreich von Cicero verteidigt, im Bürgerkrieg stand er zunächst auf Seiten des Pompeius, wechselte nach Pharsalus aber auf die Seite Caesars. Sein Sohn Lucius Sestius wiederum war Anhänger des Brutus und folgte diesem nach der Ermordung Caesars in den Osten. Sestius bezeichnet sich als Proquästor, vielleicht ein Hinweis, dass er um 44 noch die Quästur in Rom bekleidete. Nach der Schlacht von Philippi wurde Sestius von Octavianus begnadigt und erlangte unter diesem später sogar den Suffektkonsulat für das Jahr 23 (in dieser Funktion wird er auch als Adressat in den Oden des Horaz erwähnt). Die Büste der Vorderseite dieser Prägung zeigt die Libertas, das emblematische Symbol des Kampfes gegen Caesar und seine politischen Erben. Das Reversbild wird als Hinweis auf das Pontifikat des Brutus interpretiert, für welches die Axt und das Simpulum stehen. Der Dreifuß allerdings ist mit dem Kult des Apollo verbunden und könnte ein Hinweis auf Lykien sein, wo Apollo stets besonders verehrt wurde.