NumisBids
  
Auktionen Münzhandlung Sonntag
Auction 24  5-6 December 2016
View prices realized

Lot 712

Estimate: 750 EUR
Price realized: 1100 EUR
Find similar lots
Share this lot: Share by Email

Altdeutsche Münzen und Medaillen
Brandenburg-Preußen
Friedrich Wilhelm III. 1797-1840

Bronzenes Medaillon o.J. (1850). Galvano von B. Pistrucci, auf die Schlacht bei Waterloo am 18. Juni 1815 und den endgültigen Sieg der alliierten Truppen über Napoleon. Die belorbeerten Büsten von George III. von England, Franz I. von Österreich, Alexander I. von Rußland und Friedrich Wilhelm III. von Preußen nebeneinander nach links mit umgelegten Mänteln, umher Darstellungen aus der antiken Mythologie: Helios, Iris und Zephyros, Herakles, Erinnyen, Luna, die drei Parzen, Themis und zwei Dioskuren / Die Feldherren Blücher und Wellington in Gestalt antiker Krieger reiten nach links und beschützen Viktoria, oben Göttervater Zeus in Quadriga, umher Kampf der Titanen und Giganten. Forrer IV, S. 594/595, Brown 870. 134 mm
sehr selten, leichte Randfehler, vorzüglich

Das Waterloo-Medaillon ist zweifellos das Meisterstück des außergewöhnlich begabten, italienischen Medailleurs und Gemmenschneiders Benedetto Pistrucci, der als Stempelschneider an der königlichen Münze in London arbeitete. Die Arbeit an den Stempeln dieser schon in seiner Größe, aber auch in seiner Fülle der dargestellten Figuren einzigartigen Stückes zog sich über mehr als 30 Jahre hin. Er begann damit 1817 im Alter von 33 Jahren und lieferte die Matrizen erst 1850 an seinen Auftraggeber, die Royal Mint, ab. Der Auftrag war dem italienischen Künstler erteilt worden, um ihm den Nachzug seiner Familie von Rom nach London zu ermöglichen. Pistrucci erhielt für diese Arbeit 3.500 Pfund, wovon ihm 2.000 Pfund als Vorschuß gewährt wurden. Die Royal Mint hatte ursprünglich geplant, den vier dargestellten Alliierten und den übrigen am Sieg bei Waterloo beteiligten Fürsten jeweils ein Exemplar in Gold zu überreichen - hohe Offiziere, vor allem die Generäle, sollten silberne Exemplare bekommen. Da man jedoch 1850 befürchtete die Stempel zu diesem prachtvollen Medaillon zu verletzen, begnügte man sich mit einigen Bleiabschlägen und fertigte eine geringe Anzahl galvanoplastisch in Bronze (Kupfer?) an. Die einzigartigen Stempel sind noch heute im Museum der Royal Mint zu bewundern.

Question about this auction? Contact Auktionen Münzhandlung Sonntag