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Gorny & Mosch
Auction 244  6 March 2017
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Lot 456

Estimate: 800 EUR
Price realized: 4200 EUR
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RÖMER
RÖMISCHE KAISERZEIT

Augustus, 27 v. Chr. - 14 n. Chr. Denar (3,37g). 17 v. Chr. Mzst. Rom. Münzmeister M. Sanquinius. Vs.: AVGVSTVS DIVI F, Kopf n. r. Rs.: M SANQVI-NIVS IIIVIR, jugendlicher Kopf mit Lorbeerkranz n.r. (vergöttlichter Iulius Caesar), darüber Komet mit vier Strahlen und Schweif (sidus Iulium). RIC 338; C. 1; BMC 71; BN 279; Küter S. 152.
Tönung, vz
Ex Künker Auktion 89, 2004, Los 2025.



Der in der Antike unter sidus Iulium oder Caesaris astrum bekannte Komet, heute C/-43 K1 (Komet Caesar), erschien im Jahr 44 v. Chr. für sieben Tage am nordöstlichen Himmel über Rom. In einigen antiken Quellen wird seine Sichtbarkeit am Taghimmel erwähnt. Der Komet erschien an den zwischen dem 20. und 23. Juli durchgeführten Spielen für Venus als Victoria Caesaris, die von Caesar's Adoptivsohn Octavian durchgeführt wurden. Deswegen war das Volk der Meinung, dass er das Sinnbild der vergöttlichten Seele Caesars war. Octavian, der zu dieser Zeit bereits den Namen Gaius Julius Caesar angenommen hatte, wollte anscheindend zunächst das sidus auf sich selbst beziehen. Aufgrund der Volksmeinung ließ er diesen Kometen an die Statue des Divus Iulius über der Stirn anbringen. Die Bezeichnung des Kometen als sidus Iulium geht auf eine Ode des Dichters Horaz aus dem Jahr 24 v. Chr. zurück. Die älteste Beschreibung der Himmelserscheinung findet sich erst 77 n.Chr. in der Naturalis historia von Plinius: "Nur an einem einzigen Ort der Erde, nämlich in Rom, wird ein Komet in einem Tempel verehrt, weil ihn der Divus Augustus als ein sehr günstiges Zeichen für sich erklärte. Er trat nämlich zu Beginn seiner Regierung in Erscheinung während der Spiele, die er zu Ehren der Venus Genetrix kurz nach dem Tode seines Vaters Caesar in dem noch von diesem eingesetzten Kollegium abhielt. Mit folgenden Worten äußerte er darüber seine Freude: ‚Gerade an den Tagen meiner Spiele wurde ein Haarstern sieben Tage lang am nördlichen Teile des Himmels erblickt; er ging um die elfte Tagesstunde auf, war sehr leuchtend und in allen Ländern sichtbar. Das Volk glaubte, durch diesen Stern werde die Aufnahme der Seele Caesars unter die unsterblichen Götter angezeigt; um dessentwillen wurde dieses Sternzeichen am Abbild seines Kopfes angebracht, das später auf dem Forum geweiht wurde.' So sprach er sich öffentlich aus; in seinem Innern aber war er mit Freude davon überzeugt, dass der Stern für ihn aufgegangen sei, und dass er mit ihm aufgehe – und zwar, wenn wir die Wahrheit sagen wollen, zum Heile der Welt."


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